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Mit dem Einfall der Mongolen im
13. Jh. und der Eroberung von Byzanz
durch die Osmanen verlor die Fres-
kenmalerei ihre Bedeutung und wurde
nicht weiterentwickelt, viele Fresken
wurden in zahlreichen Kriegen über-
malt oder anderweitig zerstört.
Als Faustregel für die meist mehreta-
gigen Freskenmalereien kann folgen-
des gelten: Die Zentralkuppel zeigt
Christus, den Weltenherrscher, die
Kuppel über dem Altar die Muttergot-
tes mit dem Jesuskind auf dem Arm.
Die Wände sind ganz oben mit Sze-
nen aus dem Alten Testament, darun-
ter aus dem Leben Jesu und verschie-
dener Heiliger ausgemalt. Sehr oft
wurden in der untersten Etage die Kir-
chenstifter verewigt.
Im Kloster Kinzwissi bei Gori kann
man Fresken im harmonischen Stil, wie
er vom 11. bis 13. Jh. gepflegt wurde,
bestaunen, während im Kloster Sapara
bei Wardzia Fresken aus dem 14. Jh.
zu bewundern sind.
„Recke im Pantherfell“ übersetzt. Ein
Exemplar dieses Werkes steht in fast
jedem georgischen Haushalt.
Im 18. Jh. ließ König Wachtang VIII.
die erste Druckerei Georgiens errich-
ten, er gab ein georgisches Wörter-
buch heraus und verlegte La Fontaines
Fabeln.
Zu den herausragenden Vertretern
der georgischen Literatur im 19. Jh. ge-
hören Ilja Tschawtschawadse („Der
Einsiedler“, 1895, siehe auch Kapitel
Kachetien: Kwareli), Akaki Zereteli
(„Suliko“, „Der Tutor“) und Alexander
Kasbegi (siehe auch Kapitel Georgi-
sche Heerstraße: Kasbegi). Als Vertre-
ter bzw. Gründer der georgischen Ro-
mantik gelten Fürst Alexander Tschaw-
tschawadse, Grigol Orbeliani und Niko-
los Barataschwili, die sich nach dem
Anschluss Georgiens an Russland um
den Erhalt der Literatur in georgischer
Sprache Verdienste erwarben (siehe
auch Kapitel Kachetien: Zinandali).
In den Jahren zwischen 1915 und
1921 formierte sich die avantgardis-
tische Gruppe „Blaue Hörner“, die
nach der kommunistischen Macht-
übernahme jedoch unterdrückt wur-
de. Zu den wichtigsten Autoren des
20. Jh. gehört Konstantin Gamsa-
churdia (der Vater von Swiad Gamsa-
churdia ) mit seinen Werken „Die rech-
te Hand des großen Meisters“ aus
dem Jahr 1939 sowie „Dawit der Er-
bauer“. Gamsachurdia studierte 1912-
1919 an der Berliner Humboldt-Uni-
versität, wo er auch promovierte. Ein
weiterer bekannter Autor ist Grigol Ro-
bakidse („Das Schlangenhemd“, 1928;
„Die gemordete Seele“, 1933).
Literatur
Erste Werke georgischer Literatur las-
sen sich bis ins 5. Jh. datieren. Jakob
Zurtaweli schrieb „Das Martyrium der
Heiligen Schuschanik“. Während des
Goldenen Zeitalters, also im 11. und
12. Jh., als König Dawit Agmaschene-
beli und Königin Tamar herrschten, er-
reichte die Literatur eine Blütezeit. Be-
kanntester Vertreter dieser Epoche ist
Schota Rustaweli, der das Epos „Der
Recke im Tigerfell“ (Vep'his tqaosani)
verfasst hat, gelegentlich auch als
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