Information Technology Reference
In-Depth Information
nicht nur schlecht für die Sicherheit, sondern auch schlecht fürs gegenseitige
Vertrauen. An dem Ehemann, der einen Ehevertrag wünscht, kann aus diesem
Blickwinkel nicht alles in Ordnung sein: Entweder traut er seiner Frau nicht über
den Weg, oder er traut sich selbst nicht und meint, sie müsse vor ihm geschützt
werden.
Die Menschen die sich für oder gegen diese Sicherheitsmaßnahmen entscheiden
müssen, belassen lieber alles beim Alten, bevor sie sich damit auseinandersetzen,
dass die Umgebung in der sie sich bewegen, ihr Vertrauen in keiner Weise
rechtfertigt. Das liegt zum einen an einem ungerechtfertigten Optimismus: „Bei uns
ist das Risiko einer Scheidung gleich 0! Das unterscheidet uns von all den anderen
Liebespaaren.“ Zum anderen an einer ausgeprägten Trägheit, die im Allgemeinen
dazu führt, dass wir alles beim Alten belassen, selbst wenn es unseren eigenen
Interessen widerspricht. Mit der Zugewinngemeinschaft gibt es in Deutschland ja
automatisch einen Ehevertrag und der Autovermieter hat den Vertrag schon
hunderttausenden, zufriedenen Kunden vorgelegt. Warum soll man jetzt diese
eine unverständliche Klausel zum Stichwort Schadensfall hinterfragen? 39
Abbildung 2-7:
Vertrauen und Sicherheit in Wechselwirkung
Wir können nun die Abbildung von Seite 18 etwas präzisieren: Die echte Sicherheit
steigt, wenn wir mehr misstrauen und viele Sicherheitsmaßnahmen umsetzen. Die
gefühlte Sicherheit nimmt jedoch ab, da sich Menschen in vertrauensvollen
Umgebungen, in denen Sicherheitsmaßnahmen unnötig sind wohler fühlen.
Vielfach handeln sie dabei irrational und versuchen den vertrauensvollen Zustand
herzustellen, indem sie die Sicherheitsmaßnahme ablehnen und für überzogen
erklären. Instinktiv wollen alle Mitarbeiter in allen Unternehmen oder Behörden,
dass man ohne Angst die Bürotüren offen lassen kann, ohne dass etwas gestohlen
wird: „Hier wird nichts geklaut“ , heißt es solange, bis dann doch etwas
verschwindet.
Search WWH ::




Custom Search