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Krisenbewältigung
„Es kann nächste Woche keine Krise geben,
ich habe keine Termine mehr frei.“
Henry Kissinger
Die bisherigen Kapitel dieses Buchs bauten mit den vorgestellten Ideen und
Konzepten in die Zukunft. Der Schwerpunkt galt der Prävention von Security-
Konflikten. Nun stellt sich die Frage:
„Was tun, wenn die Security-Krise bereits in
vollem Gange ist?“
Wie findet man dann den Weg zurück auf ein Niveau, das ein
normales Arbeiten ermöglicht.
Dabei bietet der Alltag den Sicherheitsprofis eine ganze Reihe von Krisen, auf die
sie adäquat reagieren müssen. Nicht zuletzt kann auch einem Sicherheitsprofi mal
der Kragen platzen. Wie sollte man seinem Ärger dann Luft machen, ohne das
Ganze am nächsten Tag zu bereuen? Und wie kommt man stattdessen in dem
strittigen Punkt weiter, ohne den Gesprächspartner zu verletzen und damit noch
mehr Widerstand zu provozieren? Wenn alles nichts hilft, braucht man ein
krisenfestes Instrumentarium, mit dem man auf den persönlichen Angriff
reagieren kann: Dazu gehört eine klare Idee, wie man im Unternehmen oder der
Behörde auf eskalierende Konflikte reagieren will. Ohne Sie entstehen sonst
ärgerliche Nebenkriegsschauplätze, weil man sich zusätzlich der Unterstützung
von höherer Stelle rückversichern muss, wenn der Konflikt schon in vollem Gange
ist.
Darüberhinaus muss man genau wissen, welche Krisen-Anteile mit Diskretion zu
behandeln sind, und welche man gezielt nach draußen geben will. Die Balance
zwischen Diskretion und Krisen-PR ist nicht leicht zu finden. Vor allem dann
nicht, wen man sich über diesen Aspekt erst Gedanken macht, wenn man schon
mitten im Geschehen steckt.
Die größte Krise ist aber wahrscheinlich die, wenn man von höchster Stelle
torpediert wird und die Geschäfts- oder Behördenleitung die Unterstützung
versagt. Auch diesem Problem wird sich das folgende Kapitel widmen. In diesem
schwierigen Fall - das soll nicht verschwiegen werden - ist für den Erfolg ein
starkes Stück Arbeit nötig.
