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5.1
Der Umgang mit Widerstand
Wir haben bereits gesehen, dass es sich lohnt, seinen Gesprächspartnern
wertschätzend und durch das Einräumen von Entscheidungsfreiheit gegenüber zu
treten. Dies lohnt sich, weil es die Tendenz zum Widerstand reduziert, der durch
Bevormundung und Geringschätzung entsteht. Besonders ärgerlich an diesen
Widerständen ist, dass sie bei der Verwirklichung der betreffenden
Sicherheitsvorhaben im Weg stehen. Der Widerstand wird dabei nicht etwa offen
vorgebracht. Gerade wenn es sich um persönliche Motive oder Ängste handelt,
wird der Protest in vermeintlich sachliche Argumente verpackt, die unter
Umständen zu nicht enden wollenden Streitgesprächen führen können. Selbst,
wenn sich die Argumente entkräften lassen, schwelt der Konflikt weiter und lodert
in der nächsten Besprechung oder bei anderer Gelegenheit wieder auf. Statt sich
endlos wiederkehrenden Konflikten hinzugeben, sollte man den Widerstand
aufgreifen, ihm Raum geben und die darin enthaltene Energie in Veränderung
umsetzen.
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Wie so oft gilt auch bei widerkehrenden Widerständen:
„Ruhe bewahren!“
Die so
entstandene Denkpause sollte genutzt werden, um dem Protest Gehör zu schenken
und so den Druck aus der Situation zu nehmen. Sie haben vielleicht schon an sich
selbst bemerkt, dass es manchmal ausreicht, Dinge einfach mal ungehindert und
ohne Gegenangriff aussprechen zu dürfen, die einem auf der Seele liegen - danach
ist alles wieder gut und man kann zurück an die Arbeit. Das gilt auch für
Mitarbeiter und Chefs, die mit unliebsamen Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert
sind: In den allermeisten Fällen wird ihnen dadurch subjektiv die Arbeit
erschwert. Auch wenn Sie als Sicherheitsexperte wissen, dass dieses subjektive
Empfinden Unschärfen enthält. Für die Betroffenen sind diese Momente der Kritik
eine oft sehr emotionale Angelegenheit - eine sachliche Ebene ist zunächst kaum in
Sicht. Lassen Sie die Personen sprechen und hören Sie deren Bedenken
aufmerksam zu und erkennen Sie deren Bedürfnisse. Nur so können Sie die
Ursachen für den Widerstand erforschen und den Einstieg in ein sachliches
Gespräch finden, das sich an einer gemeinsamen Problemlösung orientiert.
Auch eine Art von Widerstand: Als verständiger Security-Profi redet und redet
man; man schenkt den Problemen von Mitarbeitern und Chefs wieder und wieder
Gehör und dann - als hätte man vor Wände gesprochen - passiert ein
Sicherheitsvorfall, der natürlich vermeidbar gewesen wäre, wenn sich nur alle an
die Vorgaben gehalten hätten. Die Schuldigen zeigen auf das Sicherheits-Team und
fragen, warum man sie nicht vor diesem Fehler bewahrt habe. Nun sind es nicht
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Carola Bohren Meyer, Rita-Maria Züger; Konfliktbewältigung im Team - Leadership-
