Information Technology Reference
In-Depth Information
In den folgenden drei Abschnitten soll ein Weg zu mehr Entscheidungsfreiheit und
Mitarbeitermotivation aufgezeigt werden. Ausgehend von Awareness-
Kampagnen, die die Mitarbeiter mit ins Boot holen sollen, werden im zweiten
Abschnitt die Möglichkeiten kleiner Schupse besprochen, die die
Entscheidungsfreiheit nicht einschränken, die Mitarbeiter aber in die richtige
Richtung lenken sollen. Im dritten Abschnitt wird dargestellt, wie man Mitarbeiter
für den Moment der Wahrheit wappnen kann, bei dem sie bei einer
sicherheitsrelevanten Entscheidung auf sich alleine gestellt sind.
3.4.3.1 Awareness-Kampagnen
Mit Awareness-Kampagnen versucht man die Sicherheitskultur in Unternehmen
positiv zu beeinflussen. Dabei wird ein möglichst breites Spektrum an
Kommunikationskanälen genutzt, um - wie bereits gefordert - ein möglichst
engmaschiges Netz zu spinnen, das alle Mitarbeiter erreicht und motiviert. Dazu
muss der Kampagne vor allem ein funktionierendes Kommunikationskonzept zu
Grunde liegen. Ein professionelles, aufeinander abgestimmtes und hochwertiges
Erscheinungsbild ist ebenso wichtig, wie ein an das Unternehmen oder die
Behörde angepasstes Vorgehen. Eine Awareness-Kampagne lässt sich nicht mit
A4-Zetteln machen, die am Gebäudeeingang ausgelegt werden. Der Rückgriff auf
Wissen aus Marketing und Kommunikationspsychologie ist daher unumgänglich.
Security-Awareness in einem Unternehmen der Pharma-Industrie funktioniert
nicht nach denselben Gesetzmäßigkeiten wie in einer Behörde des Bundes. Das
geht so weit, dass eine Kampagne, die im einen Unternehmen mit großem Erfolg
durchgeführt wurde, in einem anderen auf taube Ohren stoßen kann. Bei der
Gestaltung steht nicht die Technik im Mittelpunkt, sondern der Mensch. Auch
wenn die Server und Risiken in der Pharma-Industrie und Bundesbehörden
ähnlich sein mögen; auch wenn die Viren, die den Rechner eines Laboranten oder
einer technischen Angestellten heimsuchen, gleich sind - die Menschen sind es
sicher nicht. Und auch innerhalb eines Unternehmens sind nicht alle Mitarbeiter
über einen Kamm zu scheren: Entwicklungsingenieure fühlen sich durch andere
Dinge angesprochen wie Buchhalter. Diese Unterschiede müssen innerhalb der
Kampagne berücksichtigt werden.
Da der Fokus einer Awareness-Kampagne auf den Menschen liegt, verwundert es
nicht, dass Kommunikation der Erfolgsfaktor Nummer Eins ist. Das beginnt schon
in der Vorbereitung, in der möglichst alle Protagonisten der Security-Bühne mit
einbezogen werden müssen. Das ist schon allein deshalb notwendig, um eine
Bestandsaufnahme der Sicherheitskultur zu machen und zu ermitteln, wie die
Leute „ticken“ . Fehlt die Unterstützung von einer Seite, oder sind sich alle einig,
dass die Sicherheitskultur verbessert werden muss? Dass ist zwar nebensächlich,
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