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Mitarbeiter motiviert, schreckt den anderen ab. Was beim einen Interesse weckt,
lässt die anderen kalt. Das macht es nicht gerade einfach und lässt nur eine
Herangehensweise zu: Mehrstufig, quasi mit Netz und doppeltem Boden und das
Netz muss so engmaschig wie möglich gestaltet werden. Daher ist es bei
Mitarbeitern zusätzlich nötig, sich den Hygienefaktoren zuzuwenden, die zu
Unzufriedenheit führen.
Bei Mitarbeitern die Motivatoren Erfolg , Anerkennung und Vorwärtskommen über
Sicherheitsmaßnahmen zu adressieren wird nicht funktionieren. Einzig für das
Security-Team könnte darin ein Anreiz bestehen. Bessere Perspektiven bieten
Arbeitsinhalt , Verantwortung und Entwicklung , obwohl sich die meisten
Sicherheitsexperten scheuen, den Mitarbeiter mit einzubeziehen - gerade was die
Verantwortung angeht. Gerade hier bieten sich jedoch Ansatzpunkte, Menschen
für eine Sache zu begeistern. Auch im Verhaltenskreuz wird das Einräumen von
Entscheidungsfreiheit bevorzugt. Beschneidet man Verantwortung und
Entscheidungsfreiheit, hat das zusätzlich negative Auswirkungen auf die
Hygienefaktoren Dienstaufsicht , Verhältnis zu Vorgesetzten und Arbeitsbedingungen .
Verantwortung und Entscheidungsfreiheit sollten also im Mittelpunkt der
Mitarbeiter-Motivation stehen. Wenn man einem Kind die Gefährlichkeit von
Schwimmbecken näherbringen will, wird es nicht ausreichen, ihm zu verbieten
dort alleine hinzugehen. Und selbst, wenn man das Schwimmbecken einzäunt,
wird das Kind sich irgendwann Gedanken darüber machen, wie es den Zaun
überwinden kann - am besten ohne die nörgelige elterliche Obhut. IT-
Sicherheitsbeauftragte, Datenschützer und Co. haben gegenüber den Eltern einen
entscheidenden Vorteil: Sie haben es mit Erwachsenen zu tun. Keine Angst, auch
meine Erfahrung hat manchmal die Frage aufgeworfen, ob es wirklich so ist. In
solchen Einzelfällen kann man es dann ja immer noch mit einem Verbot probieren.
Leider zeigt die Erfahrung auch, dass man damit in diesen Einzelfällen ebenso
wenig erreicht, wie mit dem Zaun ums Schwimmbad. Die Phantasie von
Mitarbeitern beim Umgehen von Sicherheitsmaßnahmen ist ebenso grenzenlos,
wie die Phantasie von Gefängnisinsassen bezüglich ihres Ausbruchs. Dass sich
viele Mitarbeiter im System der IT-Security tatsächlich wie in einem
Zwangssystem fühlen und nach Ausbruchsmöglichkeiten suchen, hat die Studie
Entsicherung am Arbeitsplatz 71 eindrucksvoll aufgezeigt: „Ein 100% dichtes
Unternehmen ist seelisch nicht auszuhalten. Wie in einem modernen Neubau mit
Mehrfachverglasung wuchert hier der Schimmel schon nach kurzer Zeit selbst auf glatten
Oberflächen, sofern nicht ab und zu ordentlich durchgelüftet wird.“
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