Travel Reference
In-Depth Information
Burgenbau an symbol-
trächtigen Orten
schen Prinzen Llywelyn zum Anlass, ei-
nen ressourcen- und kräftezehrenden
Krieg vom Zaun zu brechen. 1277 be-
gann seine 15-monatige Kampagne,
die Llywelyn erheblichen Machtverlust
und den Zwang zum Einlenken brach-
te. Im Norden zementierte Eduard sei-
nen Sieg durch die Errichtung einer
Reihe von Burgen - von Flint im Nord-
osten bis Harlech im Westen (s. Abb.).
Insgesamt neun Festungen bildeten
die edwardianische Burgenkette. Alle
wurden nach neuesten militärtechni-
schen Erkenntnissen und in ästheti-
scher Perfektion von dem aus Savoyen
stammenden Militärarchitekten James
of St. George entworfen: Rhuddlan,
Aberystwyth, Flint, Builth, Caernarfon,
Conwy, Harlech, Criccieth und Beau-
maris. Anregungen holte er sich im Na-
hen Osten, in Konstantinopel oder in
der Gascogne.
Caernarfon Castle war Eduards ehrgei-
zigstes Projekt: Palast und Festung in
einem. Das ab 1283 in der Nähe des rö-
mischen Segontium am Ufer der Menai
Strait errichtete Mammut-Castle sollte
den englischen König als walisischen
Herrscher legitimieren. Mit der sorgfäl-
tig inszenierten angeblichen Entde-
ckung der Gebeine des walisischstäm-
migen Kaisers Magnus Maximus wur-
den die walisisch-römischen Wurzeln
beschworen, und auch mit dem Bau
selbst: Die durch helle Steinbänder
strukturierte Fassade war eine Remi-
niszenz an die Stadtmauern Ost-Roms.
Als Schmuck für die Zinnen der viel-
eckigen Türme wählte man überdies
römische Adlerköpfe aus Stein.
Search WWH ::




Custom Search