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Byzanz als Vorbild: Nordwestturm von Caernarfon Castle
Auch sonst setzte Eduard I. gern
symbolträchtige Signale, um seine Le-
gitimität als Herrscher über Wales zu
beweisen. So musste seinem mächti-
gen Conwy Castle die Abtei von Aber-
conwy weichen, Grabstätte des walisi-
schen Prinzen Llywelyn des Großen.
In Caernarfon wurde 1284 Eduards
Thronfolger, der spätere Prince of Wa-
les, geboren. Nach Llywelyns Tod ohne
Nachkommen 1282 beanspruchte nun
der englische König den Titel für seine
Erben. Zuletzt wurde 1969 Charles in
Caernarfon Castle feierlich die mit drei
Straußenfedern gezierte Krone des
Prince of Wales verliehen. Er ist der ein-
zige Träger des Titels, der sich die Mühe
machte, Walisisch zu lernen.
Criccieth. Schluss- und Höhepunkt von
Eduards Bautätigkeit wurde Beauma-
ris. Nachdem der König in seiner Fes-
tung Conwy 1291 eine walisische Bela-
gerung erlebt hatte, sollte Beaumaris
noch perfekter werden: Vollständig
symmetrisch und konzentrisch ange-
legt, erhebt es sich noch heute an stra-
tegischer Stelle über die schmale Menai
Strait. Im Schatten der Burg ließ der
König, wie andernorts, eine ummau-
erte Stadt für englische Siedler mit
rechtwinkligem Straßennetz bauen.
Sein Burgenbauprogramm machte
Eduard zum Schuldner. Immer wieder
musste er dem englischen Parlament
Steuergelder abtrotzen. Darüber hi-
naus lieh er sich astronomische Sum-
men bei Bankiers in der Toskana. Auch
sonst war der Aufwand hoch: Eduard
beschäftigte Heerscharen von in ganz
England zwangsrekrutierten Arbeits-
kräften, deren Arbeitsmoral oft nur
durch Truppenbegleitung aufrechter-
halten werden konnte.
Pomp auf Pump
Umgebaute oder restaurierte, ehemals
walisische Burgen bildeten weitere
Glieder in Eduards Burgenkette, z. B.
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