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Walisische Sehnsuchtsgipfel -
Bergtourismus in Snowdonia
Am Mount Snowdon nahm der briti-
sche Bergtourismus seinen Anfang.
Eryri, wie der Berg mit den drei Gip-
feln auf Walisisch heißt, ist nach dem
schottischen Ben Nevis zwar nur der
zweithöchste Berg der Britischen
Insel, doch mit seinen schroffen Fels-
hängen und steilen Klüften, trügeri-
schen Geröllhalden und vor allem
den tückischen Wetterbedingungen
stellt er eine echte Herausforderung
für Alpinisten dar.
Ein walisischer Maler machte den
Anfang: Richard Wilson (1714-82) aus
Penegoes bei Machynlleth, geschult an
niederländischer Landschaftsmalerei,
schuf zwischen 1766 und 1774 Ge-
mälde, die auf Studien in der Natur be-
Eine Landschaft
zum Malen
Mount Snowdon näher zu erkunden,
das reizte zunächst allenfalls kühne
Naturforscher - Botaniker auf der Su-
che nach Raritäten alpiner Eiszeitflora
oder Geologen auf Fossilienjagd. Ihre
riskanten Kletterexkursionen blieben
jedoch die Ausnahme. Den meisten
Menschen waren die oft in Nebel ge-
hüllten wilden Flanken des Berges,
dessen Name Eryri mit ›Schnee‹ (walis.
eira ), ›Schindeln‹ oder ›Adlern‹ (beides
walis. eryr ) in Verbindung gebracht
wird, eher unheimlich. Genau das
reizte in der zweiten Hälfte des 18. und
der ersten Hälfte des 19. Jh. die Ro-
mantiker. Thomas Pennant bereitete
das Terrain mit »Journey to Snowdon«
(1781), einem Reisebericht voll hinrei-
ßender romantischer Landschaftsbe-
schreibungen, die nur noch ein Maler
ins Bild setzen musste.
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