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Die Kathedrale
Keine Frage, mit ihren gewaltigen
Maßen beherrscht das Gotteshaus die
Innenstadt. Meister aus mehreren
Jahrhunderten und aus ganz Europa
legten Hand an sie und schufen ein
formvollendetes Werk, das alleine
durch seine Maße beeindruckt: 108 m
lang, 61 m breit und im Mittelschiff
27 m hoch ist die Kathedrale Santa
María von Burgos (15, geöffnet März
bis Oktober täglich 9.30-19.30, sonst
täglich 10-19 Uhr, Kassenschluss eine
Stunde vorher, www.catedraldebur
gos.es). Damit zählt dieses Gotteshaus
zusammen mit den Kathedralen von
Sevilla und Toledo zu den größten
Spaniens.
Hinzu kommen die von Hans von
Köln - spanisch: Juan de Colonia - Mit-
te des 15. Jh. geschaffenen gotischen
Türme, die sich an der Plaza Santa
María weit über 80 m dem Himmel
über Burgos entgegenstrecken.
Die Hauptfassade selbst ist mit ei-
ner Vielzahl dekorativer Elemente ver-
setzt, wozu außer Bögen und Arabes-
ken auch eine Skulptur des Bischofs
Mauricio und eine Galerie mit acht Kö-
nigsstatuen gehören. Diese stellen
mutmaßlich die einstigen Herrscher
von Kastilien und León dar, von Fern-
ando I el Magno (der Große; 1016-
1065) bis Fernando III el Santo (der
Heilige; 1201-1252).
Unter den vier Portalen sticht die zur
Calle de la Paloma weisende Puerta
de Sarmental hervor, deren Name
sich auf eine alteingesessene Familie
gründet (deren Haus befand sich ganz
in der Nähe). Im bildhauerisch meis-
terhaft gestalteten Tympanon (Tür-
sturz) des gotischen Sarmental-Portals
erkennt man den lehrenden Christus
und die vier Evangelisten, die an ei-
nem Pult schreiben und von Symbolfi-
guren begleitet werden. Unter ihnen
sind die Apostel zu sehen, die Bücher
in Händen halten und miteinander zu
reden scheinen. Das Portal ist stark
restauriert.
Ein weiteres skulpturenreiches Portal
ist die im 13. Jh. begonnene Puerta de
la Coronería; sie weist zur Nordseite
(Calle de Fernán González) hin. Eben
dort läuft der Pilgerweg vorbei.
Begonnen wurde mit dem Bau des
heutigen Wahrzeichens von Burgos im
Jahre 1221 unter König Fernando III el
Santo und Bischof Mauricio. Letzterer
war kurz zuvor in Deutschland und
Frankreich gewesen, wo ihn verschie-
dene gotische Gotteshäuser beein-
druckt hatten. Außerdem verfügte sei-
ne Heimatstadt in jener Zeit nur über
eine vergleichsweise bescheidene ro-
manische Kirche. Also musste eine
neue her! Es war ein neues Gottes-
haus, in dem neun Jahre später die ers-
te Messe gelesen und das nach vier
Jahrzehnten geweiht wurde, doch bis
zur endgültigen Fertigstellung vier
Jahrhunderte später sollte noch viel
Wasser den Río Arlanzón hinunterflie-
ßen. Somit haben sich gotischer und
Renaissancestil vermischt (auch Ba-
rock, zählt man noch die später erbau-
ten Kapellen hinzu).
Im Kathedralinnern entfaltet sich ei-
ne Pracht, eine Überfülle an Kunst-
schätzen, die viele mehr beeindrucken
wird als jene am Endziel des Pilger-
 
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