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vornahmen, wie die Anlage des go-
tisch-plateresken Kreuzgangs. Zu Be-
ginn des 19. Jh. sorgten die eingefalle-
nen napoleonischen Truppen für zahl-
reiche Zerstörungen. Nicht weniger
schlimm ging es nach der Säkularisie-
rung des Kirchengutes 1835 zu: Das
Kloster wurde geplündert und zeitwei-
se als Baulager, Infanteriekaserne und
sogar als Tanzlokal zweckentfremdet.
Im Laufe des 20. Jh. wurde Santa
María umfangreich restauriert. Heute
lebt wieder eine kleine Franziskaner-
gemeinschaft hier, doch deren Leben
spielt sich - eigene Kapelle inklusive -
weitgehend abseits des Besucherzu-
stroms ab.
Beim Rundgang durch das Kloster
kommt man an einer Renaissance-
Treppe und dem großen Wappen von
König Karl I. (Carlos I) vorbei und be-
tritt den herrlichen Claustro de los
Caballeros, den - so wörtlich - „Kreuz-
gang der Ritter“, dessen Bau Carlos I
im 16. Jh. generös unterstützte. An
enthaupteten Figuren, beschädigten
Mauern und leeren Wandnischen im
Kreuzgang lassen sich die Zerstörun-
gen im 19. Jh. am besten erkennen.
Beachtung verdient auch das Mauso-
leum von Diego López de Haro, der
zwischen 1170 und 1214 lebte.
An den Kreuzgang schließt sich die
Kirche Santa María an, ein Mitte des
15. Jh. über dem romanischen Vorläu-
fer errichteter Bau. Zum goldverzier-
ten barocken Retabel gehört das von
König García in der Höhle gefunde-
nen Marienbildnis (siehe Legende).
Das prächtig ornamentierte Chor-
gestühl vom Ende des 15. Jh. ist über
Das Wunder
von Nájera -
eine Legende
Die Geschichte mag sich um das Jahr 1044
zugetragen haben. Es war zu jenen Zeiten,
da König García zur Jagd auszuziehen
pflegte, um sich inmitten der Natur von Po-
litik und Krieg abzulenken. An einem dieser
Tage wirkte der König äußerst unruhig und
schien gar nicht recht bei der Sache zu
sein, als er mit dem Tross seiner Getreuen
unterwegs war. Plötzlich tauchte am Him-
mel ein Rebhuhn auf.
„Das ist ein rascher Fang“, sagte König
García.
Blitzschnell wurde der Jagdfalke des Kö-
nigs auf den kleinen Vogel losgelassen. Der
Falke kam näher und näher. Mit raschem
Flügelschlag kämpfte das Rebhuhn um sein
Leben. García und seine Getreuen verfolg-
ten das Schauspiel, gaben ihren Pferden
die Sporen und sprengten hinweg über die
Wege und durch Wälder aus Eichen und
eine Treppe zu erreichen (aber leider
nicht immer zugänglich). Im hinteren
Teil der Kirche befinden sich der ro-
manische Sarkophag der Königin
Blanca von Navarra (1136-1156) sowie
die Grüfte diverser Könige von Navar-
ra und einzelner Mitglieder der Kö-
nigsfamilie.
Durch einen schmalen Gang erreicht
man von den Grabmälern aus die
Höhle Santa María, die an den Felsen
anschließt. Hier verehren die Gläubi-
gen eine weitere Madonnenfigur.
Wechselnde Öffnungszeiten, in der Regel
Di-So 10-13 und 16-19 Uhr.
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