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Buchen. Immer wieder hielten sie Ausschau
nach dem tapferen Rebhuhn, das seinen
Verfolger ein ums andere Mal mit geschick-
ten Manövern narrte. Doch der Jagdvogel
ließ nicht von ihm ab.
An den Gestaden des Najerilla-Flusses
suchte das Rebhuhn in seiner Angst Schutz
in einem dichten, schattigen Wald unterhalb
eines gewaltigen Felsmassivs. Pfeilschnell
schoss der Falke auf sein Opfer zu, doch
zwischen den dunklen Bäumen verlor er es
sogleich aus den Augen. Beide Vögel flogen
ziellos umher und verirrten sich in dem un-
heimlichen Forst.
Als König García und die Seinen den
Waldsaum erreichten, waren sie sicher, dass
der Falke das Rebhuhn längst in seine Kral-
len hatte. Aber die Vögel blieben ver-
schwunden. Der König selbst ritt ein Stück
in den Wald hinein. Er hörte nichts.
García kam die Sache merkwürdig vor.
Mit seinem Gefolge ritt er ein Stück am
Waldsaum entlang und schaute in das dich-
te Ast- und Blattwerk. Plötzlich entdeckte er
die Konturen eines Höhleneingangs.
„Ob mein Falke und das Rebhuhn dort
hineingeflogen sind?“ fragte sich der König.
Der König und die Seinen stiegen von
ihren Pferden und bahnten sich den düste-
ren Weg zur Grotte. Im Innern brannte ein
kleines Licht, das gleichwohl nicht hell ge-
nug war, die Höhlen auszuleuchten. So be-
fahl der Herrscher einem seiner Diener,
Fackeln zu enzünden.
Als die Höhle im Licht erstrahlte, fuhren
der Monarch und seine Gefolgsleute er-
schreckt zusammen. Inmitten der Grotte
blickten sie auf ein Bildnis der heiligen
Jungfrau. Zu ihren Füßen lag eine Glocke,
und es brannte eine winzige Lampe. Und
von einer Vase mit langen, weißen Lilien -
es waren herrliche Madonnenlilien - ging
ein betörender Duft aus. Größer noch war
die Überraschung, als sie alle zu Füßen der
Statue das Rebhuhn und den Falken in
friedlicher Eintracht sahen.
„Das müssen übernatürliche Kräfte
sein“, sagte König García.
Der König ordnete an, an jener Stelle ein
Heiligtum zu errichten, dem man den Na-
men der heiligen Jungfrau gab: Santa
María.
Nach dem Klosterbesuch bietet sich
ein Bummel durch das nette kleine
Geflecht der Altstadtgassen Nájeras
an, das sich Richtung Río Najerilla er-
streckt. Die Höhlen, die man an den
Felsen über der Altstadt sieht, wurden
früher zum Teil als natürliche Vorrats-
lager genutzt.
Information i
Touristenbüro in Nájera: Plaza San Miguel
10, Tel./Fax 941-360041. Juli bis Sept. Mo-Sa
10-13.30 und 16-19 sowie So 10-13 und
16-18.30, während des übrigen Jahres Di-Sa
10-13.30 und 16-18 sowie So 10-13 und
16-17.30 Uhr; letzter Zugang eine halbe
Stunde vor Kassenschluss; Okt.-Juni Mo ge-
schlossen.
Am Ticketbüro des Klosters Santa María la
Real ist in der Regel eine aufschlussreiche
Broschüre auf Deutsch erhältlich; sie trägt
den Titel „Santa María la Real de Nájera -
Reiseführer und Souvenir“.
Unterkunft N
Hotel Duques de Nájera ( + ), Calle Carmen
7, Tel. 941-410421, Fax 941-360456, www.
hotelduquesdenajera.com. Angenehmes
Stadthotel, in dem die Besitzer mit ihrem De-
kors Geschmack beweisen.
Hostal Ciudad de Nájera ( + ), Cuarta Calle-
ja San Miguel 14, Tel./Fax 941-360660,
www.ciudaddenajera.com. Einfach, gutes
Preis-Leistungs-Verhätnis, nur acht Zimmer.
 
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