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türkisfarbenen Quellseen des Ureder-
ra-Flusses - zu bieten haben (siehe
„Abstecher von Pamplona, Navarras
Westen und Nordwesten“).
Wie sehr Estella sich sein mittelalter-
liches Gepräge und seinen großen
Reichtum an baulichen Kunstwerken
bewahrt hat, wird einem bereits am
östlichen Stadtrand bewusst. Hier
kommt der Pilgerweg zunächst an der
im alten Judenviertel gelegenen goti-
schen Kirche Santo Sepulcro vorbei,
die im 14. Jh. fertiggestellt wurde. Die-
se „Heilig-Grab-Kirche“ besticht durch
ihr reich dekoriertes Portal, unter an-
derem mit einer Darstellung des ge-
kreuzigten Christus und einer weiteren
des Abendmahles.
Über der Kirche sieht man - an den
Hang gebaut - die mutmaßlich über
der einstigen Synagoge errichtete Kir-
che Santa María Jus del Castillo mit
Ursprüngen im 12./13. Jh.; beachtens-
wert sind die romanische Apsis und
die barocke Fassade.
Folgt man dem Pilgerweg, der Calle
de la Rúa, weiter Richtung Innenstadt,
blickt man rechts auf den Puente de la
Cárcel, eine 1873 an der Stelle des ro-
manischen Vorläufers errichtete Brü-
cke über den Río Ega.
Schließlich führt die Calle de la Rúa
an der Pilgerherberge (albergue de pe-
regrinos) sowie an einigen alten Herr-
renhäusern vorbei (der barocke Pala-
cio del Gobernador und der plateres-
ke Palacio de los San Cristóbal) auf
den kleinen Hauptplatz der histori-
schen Altstadt, die Plaza San Martín.
In der Mitte plätschert ein Renais-
sancebrunnen aus dem 16. Jh., die
Fuente de los Chorros.
An der Plaza San Martín liegen das
barocke Rathaus und der recht kleine
Palacio de los Reyes de Navarra (Pa-
Estella - Stadt der
Kirchen und alte
Königsresidenz
XX/A2
Estella (baskisch: Lizarra; 14.000 Ein-
wohner) öffnet sich mit seinen Kirchen
und seinen Häuserkuben über dem
Río Ega als höchst bemerkens- und se-
henswerte Komposition aus Stein.
Zwar sind in der Nähe Reste einer
römischen Siedlung gefunden wor-
den, und auch eine alte baskische An-
siedlung mit dem Namen Lizarra
(Eschenwald) war bekannt, doch erst
ab dem 11. Jh. erlangte Estella Bedeu-
tung. Zunächst war es König Sancho el
Mayor, der den Jakobsweg durch eben
jenes Gebiet leitete, dann gründete
der navarresische Monarch Sancho
Ramírez 1090 die Burg von Estella. Die
Beweggründe waren klar: Das Gebiet
zwischen Pamplona und Nájera brauch-
te eine wichtige Station, und der Han-
del musste blühen. In der Folge siedel-
ten sich hier zahlreiche Franken an, die
bei ihren Existenzgründungen von
steuerlichen Sonderrechten profitier-
ten; außerdem gab es ein ausgedehn-
tes Judenviertel. Navarras Könige nutz-
ten Estella lange Zeit als Residenz-
stadt, und im Laufe des Mittelalters
stieg die Zahl der religiösen Bauwerke
auf über 20 Kirchen, Klöster und Ka-
pellen an.
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