Travel Reference
In-Depth Information
last der Könige von Navarra) aus dem
12. Jh., ein gutes Beispiel romanischer
Zivilarchitektur in der Region.
Eines der Kapitelle an der Fassade
zeigt den Kampf zwischen dem Rie-
sen Ferragut und unserem altbekann-
ten Helden Roland, den das tödliche
Schicksal in den Pyrenäen ereilte (sie-
he „Der französische Weg, Vom Iba-
ñeta-Pass nach Pamplona“). Das zwei-
te Kapitell zeigt - auf verschiedenen
Seiten - einen Harfe spielenden Esel,
zwei Geizhälse an einem Joch und mit
einem Geldbeutel um ihre Hälse so-
wie einen Höllenkessel, an dem die
Teufel auf die Geizhälse warten.
Das Innere des Palastes der Könige
von Navarra ist vollkommen renoviert
und beherbergt ein Museum mit Wer-
ken des baskischen Malers Gustavo
de Maeztu. Dieser wurde 1887 in Vi-
toria geboren und verbrachte seine
letzten Lebensjahre, von 1936 bis
1947, in Estella; der Nachlass des
Künstlers wurde der Stadt übergeben
(Öffnungszeiten des Museums Di-Sa
11-13 und 17-19, So 11-13.30 Uhr;
kostenloser Eintritt).
Von der Plaza San Martín steigt man
hinauf zum bedeutendsten sakralen
Bauwerk Estellas, das leicht am hohen
Turm zu erkennen ist: die Kirche San
Pedro de la Rúa, die aus dem 12./
13. Jh. stammt und zunächst den Ein-
druck eines Wehrbaus macht. Das
Portal der Kirche weist nicht nur
Dekorationen mit Tier- und Pflanzen-
motiven auf, sondern auch eindeutig
maurische Schmuckelemente.
Außerdem ist ein Chrismon zu se-
hen, ein entlang des Jakobsweges im-
mer wieder auftauchendes Christus-
monogramm. Dabei handelt es sich
um ein Namenskürzel mit den griechi-
schen Buchstaben P (für: Vater), X (für:
Christus) und S (für den Heiligen
Geist). Weiterhin kann ein Chrismon -
wie dieses für den Jakobsweg bezeich-
nende in Estella - durch die griechi-
schen Buchstaben A (Alpha - steht für
den Anfang) und W (Omega - steht
für das Ende) ausgeschmückt sein. Die
Besonderheit des Chrismons der Kir-
che San Pedro la Rúa besteht darin,
dass zuerst das W und dann das A
steht, was bedeutet, dass nach der Ja-
kobsweg-Ankunft in Santiago de
Compostela der Weg nicht endet, son-
dern auf symbolische Weise in Rich-
tung des nachfolgenden Lebens und
des Himmels weitergeht.
Das Innere der San-Pedro-Kirche
besteht aus drei gotischen Schiffen
und drei romanischen Apsiden; das
Hauptgewölbe stammt aus dem 17. Jh.
Neben einer Marienfigur aus dem
12. Jh. sticht ein gekreuzigter Christus
aus dem 14. Jh. ins Auge; er hat eine
riesige und anatomisch falsche Anzahl
an Rippen. Zwei Bildnisse zeigen den
heiligen Petrus (spanisch: San Pedro;
17. Jh.) und den heiligen Andreas
(spanisch: San Andrés; 19. Jh.). Die
nicht minder auffällige Säule der drei
Schlangen symbolisiert die drei Weis-
heiten und wurde von einem ein-
heimischen Steinmetz im 19. Jh. ge-
fertigt.
Von der Kirche aus gelangt man in
den romanischen Kreuzgang, von
dem nur die Hälfte erhalten ist. Der
andere Teil wurde im 16. Jh. durch den
Search WWH ::




Custom Search