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In Zeiten, in denen es noch keine
Arenen gab, dienten die zentralen
Stadtplätze als Rahmen für die Kämp-
fe. Heute gehört die Stierkampfarena
(plaza de toros) auch in kleineren Städ-
ten zu den wichtigsten Bauten.
Stierkämpfe (corrida de toros) sind in
erster Linie zwischen Frühjahr und
Herbst angesetzt, vor allem jedoch
während der warmen Sommermona-
te und speziell dann, wenn eine Stadt
ihre Patronatsfeierlichkeiten abhält.
Es ist hier nicht der Platz, über Pro
und Contra jenes Tötens auf Raten zu
diskutieren oder über den Kampf als
symbolisches Ritual und ob es ange-
messen ist, das blutige Spektakel als
„Stierkämpferkunst“ zu bezeichnen.
Ob Stierkämpfe oder das unblutige
Stiertreiben durch die Straßen (encier-
ros): All dies gehört zur traditionellen
Volkskultur, und als solches muss
man es als Ausländer hinnehmen.
Schließlich weiß man, in welches Land
man reist. Der Stierkampf selbst ist im
Übrigen keine spanische „Erfindung“,
sondern gründet sich auf kretische
und ägyptische Vorbilder.
Immerhin hat jeder die freie Ent-
scheidung, ob er zum Stierkampf geht
oder nicht und dafür einen nicht uner-
heblichen Teil seiner Barschaft inves-
tiert. Es gibt grundsätzlich zwei Preis-
kategorien: Sonne (sol; preiswertere
Plätze, auf denen es oft besonders
hoch hergeht) und Schatten (sombra).
Aus Tierschützersicht ist es verhei-
ßungsvoll, dass sich in Spanien mittler-
weile vereinzelter Protest gegen Stier-
kämpfe regt. Dazu gibt es Internet-
foren, und die katalanische Hauptstadt
Barcelona hat sich sogar zur Anti-Stier-
kampf-Stadt erklärt!
Tuna
Nicht nur in nordspanischen Univer-
sitätsstädten stößt man gelegentlich
auf eine Tuna, eine in ihrer traditionel-
len Tracht aufspielende Studentenka-
pelle. Die auf den Umhängen aufge-
nähten Wappen zeugen von vergan-
genen Musikreisen. Mit Hingabe wah-
ren Universitäten und Fakultäten die
angestammte Tuna-Tradition. Gele-
gentlich sieht man auf dem Kathedral-
vorplatz in Santiago de Compostela
Tuna-Mitglieder, die um den Absatz ih-
rer Tonträger bemüht sind.
In der Tuna singt man stimmgewaltig
und unter Begleitung verschiedener
Zupfinstrumente von Liebesfreud und
-leid. Auftritte sind bei festlichen Um-
zügen und Feierlichkeiten aller Art. In
traditionellem Kavaliersstil bringt man
der Angebeteten auch schon mal ein
Ständchen zu nachtschlafender Zeit.
Kunst und Literatur
Architektur und Bildende Kunst
Die Anfänge der Kunst reichen bis zu
den steinzeitlichen Höhlenmalereien
- wie in der bei Santillana del Mar ge-
legenen Altamira-Höhle - zurück.
An das spätere baugeschichtliche
Erbe Roms erinnern z.B. die Stadtmau-
ern von Lugo und Astorga sowie der
Herkules-Turm von La Coruña.
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