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Stierkampf
Zu vielen Patronats- und Volksfesten
gehören die für viele auswärtige Besu-
cher unsäglichen und als blutiges Tö-
ten auf Raten bezeichneten Stier-
kämpfe. Bei diesen schlägt das letzte
Stündlein für ein halbes Dutzend
Kampfstiere, die in der Regel drei To-
reros zugelost werden. Und diese stel-
len ihre sogenannte „Stierkämpfer-
kunst“ (tauromaquia) unter Beweis.
Beim Stierkampf gliedert sich das
Geschehen in drei Abschnitte. Gegen
Ende steht der Matador dem gereiz-
ten und gequälten Tier mit Degen
und rotem Tuch (muleta) alleine ge-
genüber, bis er es mit dem tiefen
Stich zwischen die Schulterblätter tö-
tet. Klappt es nicht beim ersten
Streich, kommt Unmut im Publikum
auf; der Torero läuft Gefahr, nicht an-
gemessen belohnt zu werden: mit ei-
nem Ohr des Stiers, mit zwei Ohren
oder mit zwei Ohren und Schwanz.
Das Größte ist natürlich, wenn er auf
Schultern aus der Arena getragen
wird. Eine Variante beim Stierkampf
ist jene vom Pferd aus (rejoneo) .
Eine Chance, mit dem Leben davon-
zukommen, haben die bis zu 600 kg
schweren Kampfstiere (toros bravos)
nicht, sie sind längst vorher an den
Schlachter verkauft worden. In den
Metzgereien liegt das zerstückelte Tier
später aus; sein Fleisch eignet sich für
Schmorbraten oder Gulasch, steckt je-
doch voller Stresshormone.
Stierkämpfer sind in Spanien nach
wie vor vergötterte Stars - und fürst-
lich entlohnte Millionäre.
In der Nacht vom 31. Dezember auf
den 1. Januar ist es Sitte, bei jedem der
zwölf mitternächtlichen Gongschläge
eine sogenannte „uva de la suerte“
(„Glückstraube“) unfallfrei zu ver-
speisen - gar nicht so einfach, denn
die Schläge kommen kurz hintereinan-
der. Im feierfreudigen Pamplona
schwärmt die Jugend danach karneva-
listisch kostümiert in die Gassen des
Altstadtviertels aus. Eine gute Gele-
genheit für viele Franzosen, um über
die Grenze zu kommen und mitzu-
feiern.
Karprozession durch die Straßen der
riojanischen Hauptstadt Logroño
 
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