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Mit Zustimmung von König Alfonso
XIII führt General Miguel Primo de Ri-
vera 1923 eine Militärdiktatur ein,
die aber auch auf Dauer die Krise im
Land nicht zu lösen vermag.
Im April 1931 bringt die Ausrufung
der Republik neue Hoffnung (auch für
die Nationalisten im Baskenland und
eine ins Auge gefasste Autonomie).
Bürgerliche Linksparteien in ganz Spa-
nien streben nach den Parlaments-
wahlen 1931 Reformversuche bei der
Agrar- und Sozialstruktur an, doch
rechte Kräfte bremsen nach den für sie
erfolgreich verlaufenen Wahlen im
Jahre 1933 alle weitere Bemühungen.
Die Rechten befürworten einen tra-
ditionellen Zentralismus. Die Fronten
verschärfen sich, Streiks und soziale
Ausschreitungen nehmen landes-
weit zu.
Franco unterstützte; an jene verhäng-
nisvolle Zerstörung erinnert bis heute
Picassos „Guernica“-Bild im Kunstzen-
trum Reina Sofía in Madrid.
Die Bilanz des Spanischen Bürger-
krieges ist schrecklich: 600.000 Tote
(in einigen Quellen liest man von einer
Million Toten), teilweise Verwüstung
des Landes sowie 400.000 Exilierte
und somit auch ein Exodus von Intel-
lektuellen in Richtung Frankreich und
Lateinamerika. Hinzu kommt, dass die
Militärdiktatur erst 1975 mit dem To-
de des Diktators Franco endet.
Man kann es Glück im Unglück nen-
nen, dass Spanien nach dem Bürger-
krieg - trotz vehementen Drängens
von Hitler und Mussolini - eine Beteili-
gung am Zweiten Weltkrieg erspart
bleibt. Das Land ist einfach wirtschaft-
lich und demografisch ausgeblutet.
Zwischen 1945 und 1950 folgt eine
Etappe der Hungerjahre und der inter-
nationalen Isolation, die zu Beginn
der 1950er Jahre vor allem auf Betrei-
ben der USA durchbrochen wird.
Im Zuge des Kalten Krieges will man
nicht auf eine politische und militäri-
sche Bastion im antikommunistischen
Spanien verzichten. Im Austausch ge-
gen Nahrung, Geld und militärische
Wiederaufbauhilfe für Spanien be-
gründen die USA vor Ort Militärstütz-
punkte (Vertrag von 1953). Mit dem
UNO-Beitritt 1955 öffnet sich Spanien
außenpolitisch weiter.
Innenpolitisch bestimmen Zensur
und Verbote den Alltag. Unter dem
sogenannten „Generalísimo“, dem
„Großen General“ Francisco Franco,
gibt es Versammlungsverbot, keine
Spanien unter Franco
Die Gewalt eskaliert und mündet in
den Spanischen Bürgerkrieg (1936-
1939), dessen Auslöser eine Militärre-
volte im Juli 1936 in Marokko ist.
Noch im selben Monat wird der aus
dem galicischen Ferrol stammende
General Francisco Franco (1892-
1975) zum Chef der nationalspani-
schen Regierung und des spanischen
Staates ernannt. Drei lange Jahre
kämpfen Spanier unnachgiebig und
mit grausamer Härte gegen Spanier.
Ein Schlag für das gesamte Basken-
land und die republikanischen Kräfte
ist die Bombardierung von Guernica,
der sogenannten „heiligen Stadt der
Basken“, im Jahre 1937 durch die
deutsche Legion Condor, die Diktator
 
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