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und die territorialen
Verluste in Über-
see.
Dort kämpften Briten, Niederlän-
der, Franzosen und Portugiesen um
die Besitzungen.
Doch damit nicht genug. Mit dem
Tod von
König Carlos II (Karl II)
im Jah-
re 1700 und dem damit verbundenen
Erlöschen der spanisch-habsburgischen
Linie kam es zu Beginn des 18. Jahr-
hunderts zum
Spanischen Erbfolge-
krieg,
bei dem der von
Carlos II
einge-
setzte Bourbone
Felipe V (Philipp V)
sein Königtum behaupten konnte. Ein
wichtiges Element seiner reformpoliti-
schen Schachzüge bestand fortan in
der besseren Eingliederung der peri-
pheren Reichtsteile in das Staatsganze,
was bei Basken und Navarresern na-
turgemäß auf wenig Gegenliebe stieß.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts stie-
gen die Bemühungen des
Zentralis-
mus,
die Sonderrechte für jene Regio-
nen abzuschaffen. So wurden gewalt-
sam ein einziges richterliches System
und die Wehrpflicht für die Basken
eingeführt; die einst zugestandenen
steuerlichen Vorteile entfielen im Bas-
kenland, blieben in Navarra jedoch -
basierend auf einem Gesetz aus dem
Jahre 1841 - bestehen.
Während des schweren 19. Jahrhun-
derts kämpfte Spanien innen- und au-
ßenpolitisch an mehreren Fronten -
und ging unter dem Strich als Verlierer
hervor, ob bei der
Vernichtung der
Flotte
durch die Briten bei Trafalgar
(1805) oder dem Kampf um die Unab-
hängigkeit der spanischen Kolonien.
1898 ist der
Verlust der letzten über-
seeischen Kolonien
Kuba, Puerto Rico
und Philippinen endgültig besiegelt.
Einzig der Unabhängigkeitskrieg ge-
gen die 1808 einsetzende
Fremdherr-
schaft durch die Franzosen
trägt
Früchte, mündet jedoch wegen der
Thronstreitigkeiten zwischen
Isabella II
und
Carlos V (Karl V)
in den ersten von
drei
Karlistenkriegen
(1833-1839,
1847-1849 und 1872-1876).
Dies wiederum führt zu stärkeren
Tendenzen hin zum politischen
Regio-
nalismus.
So keimen in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts die Ab-
sichten zur Gründung eines baski-
schen Bundesstaates auf, bei der der
aus Bilbao stammende
Sabino Arana
als federführender Lenker hervortritt.
Spanien im 20. Jahrhundert
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stei-
gen die
sozialen Probleme
in Spani-
en. Großgrundbesitzer und Großbür-
gertum zeigen sich um die Beibehal-
tung ihrer Macht und ihres Besitzstan-
des bemüht.
Die spanische Arbeiterschaft ant-
wortet im Jahre 1917 mit einem Gene-
ralstreik, der sich zu einer allgemeinen
Staatskrise
ausweitet. Für weitere
Konfliktstoffe sorgen die Einflüsse von
Kirche und Militär auf die Politik sowie
die Ein- und Unterordnung der wirt-
schaftlich erheblich weiter entwickel-
ten Regionen Katalonien und Basken-
land in das zentralistisch gesteuerte
System. Kurzum: Das Land ist zerris-
sen, die Fronten zwischen Linken (libe-
ral-progressiven Kräften) und Rechten
(nationalistisch-konservativen Kräften)
verhärten sich und sind kaum noch in
den Griff zu bekommen.