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zu festigen, verfolgten die Königshäu-
ser Strategien der Neu- und Wieder-
besiedlung und lockten Siedler mit
der Vergabe von Sonderrechten an.
Gelegentlich waren es aus dem Süden
geflüchtete Mozaraber (unter mauri-
scher Herrschaft lebende Christen),
die in den nördlichen Gebieten ideale
Voraussetzungen für einen Neuanfang
fanden. Stets die latente Gefahr der
Muselmanen aus dem Süden im Auge,
wurde der Norden durch den Ja-
kobsweg immer sicherer - auch wenn
manche Pilger Wegelagerern zum Op-
fer fielen.
Regional konfliktfrei lief der mit dem
Pilgerweg gekommene Aufschwung
nicht ab. Immer wieder kam es zu
(ökonomisch bedingten) Streitigkei-
ten unter den Verantwortlichen einzel-
ner Dörfer, da das Privileg begehrt
war, obligatorische Absteige für Pilger
zu sein. Mitunter musste der höchste
Gebieter, wie der navarresische König
Sancho III el Mayor, in die Auseinan-
dersetzungen eingreifen, ein Macht-
wort sprechen und feste Hauptreise-
routen festlegen.
(1512) - ging das zersplitterte spani-
sche Gebiet in das zentralistisch ge-
steuerte Großreich Kastilien über.
Um die politisch-religiöse Einheit zu
wahren, setzten die Herrscher auf die
Inquisition mit ihren berüchtigten Au-
todafés (Ketzerverbrennungen).
Großen Anteil an Spaniens Aufstieg
zur Weltmacht hatte die Entdeckung
Amerikas im Jahre 1492 durch Chris-
toph Kolumbus. Was folgte, waren Ko-
lonisierung und Ausbeutung der soge-
nannten „Neuen Welt“, von der aus
Gold und Silber nach Spanien wander-
ten, das man dort in Kriegen verpul-
verte und in Prunkbauten umsetzte.
Dieses „Goldene Zeitalter“ (Siglo
de Oro) deckte sich mit den Herr-
schaftszeiten der Habsburger Carlos I
(Karl I, auch: römischer Kaiser Karl V;
1516-1556) und dessen Sohn Felipe II
(Philipp II, 1556-1598), wobei stets
kriegerische Konflikte mit Frankreich,
England und Portugal schwelten und
Spanien auf Dauer schwächten.
Der Anfang vom Ende der spani-
schen Dominanz war 1588 der Unter-
gang der spanischen Armada, der als
unbesiegbar geltenden Flotte der Spa-
nier im Krieg gegen England. In der
Folgezeit vertrieb Spanien endgültig
die Morisken (jene nach der Recon-
quista verbliebenen und bekehrten
Mauren, 1609), verlor im Pyrenäen-
frieden von 1659 Artois, Teile Flan-
derns und das Roussillon an Frank-
reich sowie - im Frieden von Nimwe-
gen (1678) die Franche-Compté eben-
falls an Frankreich.
Hinzu gesellten sich die Eroberung
Gibraltars durch die Briten (1704)
Aufstieg zur Weltmacht
und schwere Zeiten
Im Mittelalter gab es außer Navarra
und Asturien-León auch die selbstän-
digen Königreiche Aragonien und Ka-
stilien. Durch Heirats-, Vertreibungs-
und Expansionspolitik - insbesondere
die Hochzeit zwischen Isabella von
Kastilien und Ferdinand von Aragonien
(1469), der Abschluss der Reconquista
(1492) und die Eroberung Navarras
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