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Erzkatholische
Einflüsse:
das Opus Dei
Opus Dei hat man es getauft, das - so
wörtlich - „Werk Gottes“. Die für viele du-
biose Organisation wurde im Jahre 1928
vom spanischen Priester Josémaría Escrivá
de Balaguer y Albás (1902-1975) gegrün-
det. Der studierte Rechtswissenschaftler
und Theologe war an der Universität von
Navarra (Pamplona) tätig und wurde - rela-
tiv kurz nach seinem Tod - 1992 in Rom se-
lig und 2002 heilig gesprochen.
Von der Keimzelle Spanien aus hat sich
das Opus Dei weltweit verbreitet und um-
fasst gegenwärtig etwa 90.000 Mitgliedern
in knapp 100 Ländern. In Spanien wie an-
dernorts sind sie vor allem in den oberen
Schichten der Gesellschaft verwurzelt.
Opus Dei verfolgt als Hauptziel ein kon-
sequent christliches Leben. Im eigenen
Wortlaut bezeichnet sich das Opus Dei als
„internationale Seelsorgeeinrichtung“ der
katholischen Kirche mit dem Ziel, überall
bekannt zu machen, „dass die Arbeit und
die gewöhnlichen Lebensumstände Gele-
genheiten sind, Gott zu begegnen, den an-
deren zu dienen und zur Verbesserung der
gesellschaftlichen Verhältnisse beizutra-
gen.“ Allerdings sind im Zusammenhang
mit dem Opus Dei in Spanien immer wie-
der Vorwürfe des autoritären Konservatis-
mus laut geworden, vor allem dann, wenn
es deren Mitgliedern nicht zuletzt durch
ausgeprägte Disziplin und Pflichtgefühl ge-
lungen war, wichtige öffentliche Positionen
zu bekleiden.
So stieg vor allem Ende der fünfziger Jah-
re der Einfluss des Opus Dei auf höchster
politischer Ebene. Angesichts leerer Staats-
kassen, Inflation und sozialer Unzufrieden-
heit im Lande begann Diktator Francisco
Franco mit einer Umstrukturierung Spani-
ens und leitete die wirtschaftliche Liberali-
sierung ein. Gleichzeitig startete Franco ei-
ne neue Personalpolitik und besetzte wich-
tige Ministerien mit Technokraten, die en-
ge Kontakte zum Opus Dei besaßen oder
selbst Mitglieder dieser ordensähnlichen
Organisation waren. So wundert es nicht,
dass in jener Zeit die bereits 1952 gegrün-
dete Opus-Dei-Universität von Navarra
staatlich anerkannt wurde.
Das heutige Opus Dei in Spanien leitet
nicht nur Hochschulen, Studentenheime,
Landwirtschafts- und Frauenfachschulen,
sondern auch kulturelle Zentren und ande-
re Geschäftsbereiche - daher die abfällige
Bezeichnung „christliche Mafia“.
Ein spanischer Schwerpunkt von Opus-
Dei-Anhängern ist die navarresische Haupt-
stadt Pamplona. Dort fungiert die Privatuni-
versität als Stätte der wissenschaftlichen
Forschung und der universalen Bildung -
und genießt einen internationalen Ruf.
Annähernd 10.000 Studenten werden von
über 750 Lehrkräften betreut.
Über jene Hochschule schreibt Peter
Berglar in seinem Buch „Opus Dei“ treffend:
„Die Universität von Navarra ist deshalb ein
,Portrait' Escrivás, weil sie seine Sendung,
im Opus Dei und durch das Opus Dei die
Einheit des Lebens schaffen oder wieder-
herstellen zu helfen, für den Bereich von
Wissenschaft und Bildung verkörpert, dies
wortwörtlich genommen. Die organische,
leibhafte Einheit - ihre Wiederherstellung
politischen Parteien und natürlich
auch kein freies Wahlrecht.
Eine Region wie das Baskenland ist
gewaltigem innenpolitischen Druck
und Repressalien ausgesetzt. Der Ge-
brauch der baskischen Sprache ist
ebenso verboten wie die Verwendung
von baskischen Symbolen. So mag es
nicht verwundern, dass der baskische
Widerstand neue Formen annimmt,
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