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Hoch empfindliche Biotope wie das Watten-
meer
leiden erkennbarer unter diesen Cocktails
als robustere Organismen - wie der Mensch, dem
die „toxische Gesamtsituation“ eher langfristig zu-
setzt.
Insbesondere in
Muscheln
reichern sich die
üblen Substanzen massiv an. Und natürlich sind
nicht nur Mollusken betroffen. Auch für zahlreiche
Fischarten
sind die Watten sozusagen die Kinder-
stube, und die muss giftfrei sein. In der Endkonse-
quenz heißt das: Kein heiles Watt, kein Fisch. Es ist
billig, die „böse“ Nationalparkverwaltung für ge-
schmälerte Fänge verantwortlich zu machen, den
Chemieprodukten aber gleichzeitig Absolution zu
erteilen. Denn der Fisch stinkt in der Tat vom
Kopfe, und in diesem Fall besonders streng. Auch
hier steht zu hoffen, dass das politische Wirken
der Europäischen Union sich über die Einflüste-
rungen industrieller Lobbyisten hinwegzusetzen
vermag.
Ein paar „Rosinen“ in der Inselnatur
Bill
Bill heißt der
landschaftlich besonders schöne
Westteil Juists
mit seinen vielen Dünen, der un-
mittelbar hinter der Domäne Loog beginnt.
Aus Juists offizieller Broschüre erfährt man, dass
das
Wort „Bill“
wohl auf friesisch „Gesäßbacke“
bedeutet, was allerdings ein wenig touristisch auf-
gemacht erscheint, damit die Gäste etwas zu la-
chen haben. Mit dem Begriff „Bill“ könnte, siehe
engl. bill = „Schnabel“, im früheren Friesischen ein
langes Ende gemeint gewesen sein. Bill, Biehl,
Bühl und Ähnliches steht im deutschen Sprachbe-
reich aber auch für „Hügel, Erhebung“, vielleicht
ein Bezug auf die hohen Dünen des Westendes.
Die bewusste Backe ist ja etwas ganz eng Ver-
wandtes.
Wie auf allen ostfriesischen Inseln ist auch das
Westende von Juist
dem Zugriff der Nordsee be-
sonders stark ausgesetzt,
denn die destruktivste