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Das Morgengrauen des 9. offenbart zwei weitere Tote.
Mehrere Schaluppen kommen in Sicht, keine nähert sich
dem Havaristen. Am Abend stirbt einer der verbliebenen
drei Passagiere.
Am Morgen des 10. ist der sechste Passagier tot. Es
kommt zu Kannibalismus. Doch jetzt gelingt die Rettung.
Ein Juister Boot erreicht das Wrack und übernimmt 15
dem Tode nahe Menschen. Und jetzt geht es Schlag auf
Schlag. Die Schiffbrüchigen werden auf mehrere Häuser
verteilt, ein Arzt wird vom Festland geholt, denn den
Überlebenden geht es sehr schlecht. Außerdem schalten
sich die Behörden ein.
Von Excelsior-Leuten unterschlagenes Geld der ertrun-
kenen Passagiere wird sichergestellt - miese kleine Que-
relen am Rande einer großen Tragödie. Jetzt, mehr als ei-
ne Woche nach der Katastrophe, werden auch Stimmen
laut, die den verspäteten Rettungseinsatz heftig kritisie-
ren. Auf einmal gelingt es nämlich ganzen Scharen von
Schiffen, sich trotz stürmischen Wetters dem Havaristen
zu nähern, um die Ladung des Wracks zu plündern. Wes-
halb ging das vorher nicht?
Am 24. werden zwei Fischer (aus Finkenwerder) als
Plünderer verhaftet und in Norden ins Gefängnis ge-
steckt.
Am 25. treten neun Mann die Heimreise nach England
an.
Am 26. erliegt ein weiterer englischer Seemann den
erlittenen Strapazen. Kapitän Newton und einem Heizer
müssen mehrere Zehen amputiert werden - zeitgemäß
ohne Narkose, versteht sich.
Am 5. März stirbt erneut ein Seemann.
Am 3. April reisen Kapitän Newton und seine Frau, die
sich während des ganzen Dramas als weitaus stärkste Fi-
gur erwiesen hatte, nach England ab. Am gleichen Tag
kommen zwölf auswärtige Fischer bei Bergungsarbeiten
am Wrack ums Leben.
Am 21. April stellen die Norder Ärzte Dr. Köhnemann
und Dr. Martens eine derart unverschämt überhöhte
Rechnung für die Behandlung des letzten Überlebenden
der „Excelsior“, des Heizers Philip Staff aus, dass das zu-
ständige Ministerium ihnen eine strenge Verwarnung er-
teilt. Es kommt zu einem allgemeinen empörten Aufruhr.
Die Taxe wird darauf reduziert. Aber das Ende der Affäre
„Excelsior“ ist damit genauso beschämend wie ihr Be-
ginn.
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