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1805), und der preußische König Friedrich der
Große, an den die Petition gerichtet war, bewillig-
te sie erstaunlich schnell: innerhalb von 14 Tagen.
Gebaut werden konnte zwar erst einige Jahre spä-
ter, aber 1779 stand schließlich die neue Kirche,
Juists fünfte.
Schwere
Zeiten
Trotz dieser beeindruckenden Neuerung ging es
der von Sturmfluten gebeutelten Insel im 18. Jahr-
hundert alles andere als gut. Der versalzene kar-
ge Sandboden gab nichts her, und die ständige
Bedrohung durch die See wirkte sich auch wenig
befruchtend auf prospektive Ansiedlungen aus.
Die Insulaner mussten sich umorientieren, und
sie fanden ihre neue Bestimmung als Seefahrer.
Eine Anzahl Juister heuerte als Matrosen auf Han-
delsschiffen an, andere versuchten auf Walfängern
ihre Fortüne.
Weiteren gelang der Sprung in die Selbststän-
digkeit. 1749 zählte die Gemeinde Juist immerhin
32 Schiffseigner, genau ein Zehntel der Gesamt-
bevölkerung. Und 1756 heißt es: „...von keinem
Orte dieser Provinz [Ostfriesland] fahren so viele
und schwere Schiffe als von Juist, ausgenommen
die Stadt Emden.“ Ab 1720 wurde per fürstlichem
Dekret sogar eine regelmäßige Verbindung nach
Norddeich geschaffen, um Post und „Befehle“ zu
befördern. Der ökonomische Miniboom hielt in-
des nicht an, schon weil die Nordsee von Kriegs-
handlungen (zwischen England und den Nieder-
landen) überzogen wurde. Vom genannten Jahr
an geht es mit der Anzahl der Schiffe kontinuier-
lich bergab, bis 1798 nur noch elf vorhanden sind.
Juister Kirche 1779
 
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