Civil Engineering Reference
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14.5 Tunnelbelüftung und -entstaubung
14.5.1 Tunnelbelüftung
Eine Belüftung ist ab 50 m Tunnellänge notwendig, bei einem Sprengvortrieb bereits ab 30 m.
Grundlagen für die Projektierung der Belüftung sind:
- 2 m 3 /min Frischluft pro Beschäftigten im Bauwerk.
- Als Verbrennungskraftmaschinen dürfen im Tunnel nur Dieselmotoren verwendet werden.
- Beim Einsatz von Dieselmotoren im Tunnel sind 4 m 3 / min Frischluft pro Diesel-kW mit
einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,75 anzusetzen.
- Die Luftgeschwindigkeit im Tunnel darf nicht kleiner als 0,3 m/s, das entspricht 18 m 3 /min
pro m 2 Tunnelquerschnitt, und nicht größer als 6,0 m/s sein. Leck- und Reibungsverluste in
den Rohrleitungen (Lutten) sind zu berücksichtigen.
- Der Frischluftaustritt ist bis 30 m an die Ortsbrust heranzuführen und dem Baufortschritt
entsprechend nachzuziehen.
- Die Frischluft ist vor Ort regelmäßig zu prüfen. - Der Sauerstoffgehalt der Luft darf nicht
unter 19 % sinken.
Es wird unterschieden zwischen drückender und saugender Belüftung, wobei die drückende
Belüftung wegen der leichteren Handhabung überwiegend angewendet wird. Die Frischluft
wird am Tunneleingang von einem Axialventilator mit Propellerrad angesaugt und über eine
Rohrleitung (Lutten) bis an die Ortsbrust gedrückt. Die dort ausströmende Luft fließt dann
durch den Tunnel wieder ab. Als Rohrleitungen werden Kunststoffrohre mit und ohne Spiral-
einlagen verwendet. Mit der drückenden Belüftung lassen sich erfahrungsgemäß Tunnel bis
2000 m Länge bewettern. Für längere Tunnel werden dann meist Lüftungsschächte erstellt,
und der Ventilator wird dorthin versetzt (s. Bild 14.5-1).
Bild 14.5-1
Schema einer drückenden Tunnelbelüftung
14.5.2 Tunnelentstaubung
Entstaubungsprobleme im Tunnelbau treten hauptsächlich beim Einsatz von Teilschnittma-
schinen auf. Der Staub entsteht an dem relativ schnell laufenden Fräs- oder Schrämkopf und an
den Übergabestellen der Bandförderung. Ein Absaugen und Abscheiden des Staubes ist daher
unumgänglich.
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