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Der alte Nachbarort Ongles klebt
auf seinem Felsen und verkörpert ge-
radezu die arme, fast aufgegebene
Hochprovence, von entrückter Schön-
heit oder voller Trostlosigkeit, je nach
Jahreszeit und Stimmung des Be-
trachters.
Man kann von hier aus einen Abste-
cher machen durch das weite, von La-
vendelfeldern durchzogene Tal bis hin
zu den Weilern L'Hospitalet und Sau-
mane, wo wieder einmal das Ver-
kehrsnetz einfach in der Wildnis aus-
läuft, vorbei an Kapellen, die einsam
auf ihren Hügeln hocken. L'Hospitalet
in 900 m Höhe ist auch ein geeigneter
Ausgangspunkt für Wanderungen in
die Lure-Berge.
beron, dahinter liegen die Gebirgszü-
ge am Mittelmeer, westlich ist der Ven-
toux mit seiner weißen Kappe auszu-
machen. Ins Großartige steigert sich
die Landschaft im Norden, wo, gutes
Wetter vorausgesetzt, die Alpen greif-
bar nahe liegen. Bis ins 1400 m tiefer
liegende Sisteron schlängelt sich die
Straße nun abermals kurvenreich
durch ausgedehnte Wälder (siehe
auch Kap. „Sisteron“).
Hotel: St-Claire** / ⁄⁄ , Chemin Serre, 04230
St-Etienne-les-Orgues, Tel. 04.92.73.07.09.
Landhotel mit Logis-de-France-Standard. Aus-
gestattet mit Sauna, Schwimmbad und Res-
taurant.
Im Tal der Durance V/D3
Südlich von Sisteron erreichen wir
die Durance, die wir ein ganzes Stück
weiter unten, nämlich südlich von
Chateau-Arnoux, überqueren. Unser
Ziel sind die Felsen von Les Mées -
bizarres Ergebnis einer Laune der Na-
tur - die in der Form großer Finger das
Plateau von Valensole zur Durance hin
abschließen.
Zurück auf dem westlichen Ufer der
Durance, zweigt gegenüber der Brü-
cke die D 101 ab. Nach kurzer Zeit
taucht, ein paar Schritte über der
Landstraße, St-Donat-de-Montfort
auf. Hierher soll sich im 5. oder 6. Jh.
der Eremit Donatus zurückgezogen
haben. Die Kirche als Bestandteil einer
einstigen Priorei stammt aus dem
zweiten Viertel des 11. Jh. Sie zählt da-
mit zu den ältesten Kirchen der Pro-
vence und sicher auch zu den schöns-
ten. In ihrem einfachen und schmuck-
losen Bauplan vergegenwärtigt sie die
Überquerung der Lure V/C2-3
Der nächste Ort auf unserem Weg
hinauf in die Lure ist St-Etienne-les-
Orgues. Hier zweigt die enge Straße
ab, die in zahllosen Windungen durch
riesige Wälder das Gebirge erklettert.
Das Etappenziel ist die Kapelle No-
tre-Dame-de-Lure. Sie ist der Rest ei-
ner Benediktinerabtei aus dem 12. Jh.,
wurde aber vor allem im 17. Jh. umge-
baut. Einst pilgerten die Menschen aus
Vachères und Reillanne hierher, um
Regen zu erbitten. Heute ist Notre-
Dame-de-Lure ein weltvergessener
Ort, wo ein Brunnen plätschert und
das Sonnenlicht durch riesige Buchen
fällt. Wir sind in 1200 m Höhe. 600 m
trennen uns noch vom Signal de Lure,
dem höchsten Punkt.
Der Blick vom Gipfel der Lure-Ber-
ge hat den weitesten Weg gelohnt. Im
Süden schimmert bläulich der Lu-
 
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