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frühe Romanik, indessen deuten die
schmalen, ganz hinter das Hauptschiff
zurücktretenden Seitenfluchten schon
das 12. Jh. an.
Man könnte nun diesem Tal folgen
und würde über die sehenswerten
Dörfer Mallefougasse, Cruis und
Fontienne eine sehr schöne Strecke
zurück nach Forcalquier vorfinden.
ner Plünderung durch Hugenotten
1562. Inspektoren aus Cluny fanden
1579 das Kloster verlassen vor. Die
Entwicklung beschleunigte sich noch
mit Revolution und Säkularisierung
zwei Jahrhunderte später. Heute wird
das Kloster von Benediktinermön-
chen von Ste-Marie-Madeleine aus
Marseille geführt.
Das Kloster Ganagobie V/D3
Sehenswertes
Die heute noch bestehenden Ge-
bäude stammen aus der Blütezeit des
Klosters und sind also romanisch; eini-
ge Nebenbauten kamen in späteren
Jahrhunderten hinzu.
Für Besucher zugänglich ist die Kir-
che aus der Mitte des 12. Jh. Außeror-
dentlich schlicht, besteht sie aus ei-
nem einzigen Schiff mit drei quadrati-
schen Jochen, auf das ein doppeltes
Querschiff folgt und schließlich der
Chor mit drei Apsiden; er wurde nach
Zerstörungen in der Revolution wie-
derhergestellt.
Was diese Kirche von anderen pro-
venzalischen Abteikirchen unter-
schied, war ihre reiche Dekoration
mit Fresken und Mosaiken. Man muss
sich dazu vergegenwärtigen, dass es
sich nicht, wie etwa in Sénanque, um
eine zisterziensische Gründung han-
delte, sondern um einen Ableger von
Cluny, und der Geist von Cluny ver-
langte, was die Zisterzienser ablehn-
ten: prächtige Dekoration zum Lobe
Gottes.
Geblieben ist von dieser Aus-
schmückung das einzigartige Boden-
mosaik in der Apsis. Ende des 19. Jh.
entdeckten es die Benediktinermön-
Unsere Rundfahrt führt wieder zur Du-
rance, wo einige Kilometer südlich von
Peyruis ein Bergsträßchen von der
N 96 abzweigt hinauf zum Plateau von
Ganagobie. Die Abtei Ganagobie
zählt kunstgeschichtlich und auch
landschaftlich zu den Glanzlichtern ei-
ner Provence-Reise. Vor allem das
berühmte Bodenmosaik zieht Besu-
cher an, mit 70 m 2 Fläche ist es das
größte zusammenhängende der Ro-
manik in Frankreich.
Geschichte
Das außergewöhnliche Plateau in
350 m Höhe war schon 2000 Jahre
vor unserer Zeitrechnung besiedelt.
Steinsetzungen zeigen, dass es damals
schon ein heiliger Platz gewesen sein
muss. Das Kloster gründete im 10. Jh.
der Bischof von Sisteron, dessen Fami-
lie das Gelände gehörte; er schenkte
es dann dem Kloster Cluny, dessen
damaliger Abt aus der Provence kam.
Unter dem Schutz des Mutterordens
gedieh Ganagobie, blieb aber mit bis
zu 13 Mönchen recht klein.
Im Spätmittelalter begann der Nie-
dergang von Ganagobie bis hin zu sei-
 
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