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sie? Aus welchem Grund siedelten sie
fernab von den „normalen“ Städten
und Dörfern? Sicher ist nur, dass das
Dorf der Bories, voller Mystik und Fas-
zination, eine Jahrtausende alte Tradi-
tion bewahrt hat.
Village des Bories, 2 km südlich des Dor-
fes (ausgeschildert), Auskunft: Mairie de Gor-
des, Tel. 04.90.72.03.48, www.gordes-villa
ge.com. Geöffnet tgl. von 9 Uhr bis Sonnen-
untergang. Eintritt 6 .
beitung. Weitgehend verschont von
Veränderungen, gilt Sénanque als ei-
nes der reinsten Zeugnisse klösterli-
cher Architektur des 12. Jh.
Geschichte
Mönche aus Mazan (Vivarais) grün-
deten 1148 die Abtei im Zuge der gro-
ßen Zisterzienserbewegung. Deren
Fundament hatte 1098 Robert von Cî-
teaux (nahe Dijon) gelegt; wirklich
bahnbrechend für den neuen Orden
aber wurde der charismatische Bern-
hard von Clairvaux (gestorben 1153).
Die Wiederbelebung und die neue,
sehr strenge Auslegung der Benedik-
tiner-Regel sind vor allem ihm zu ver-
danken. Nach seinem Vorbild lebten
immer mehr Zisterzienser in Abge-
schiedenheit und Armut nach dem
Grundsatz „Ora et labora“ - eine ge-
wollte Oppositionshaltung gegenüber
der Verweltlichung der Kirche und
dem ausufernden Reichtum des mäch-
tigen Klosters Cluny. Im Verlauf des
Mittelalters gingen mehr als 700 Klös-
ter in ganz Europa von dieser Bewe-
gung aus. Sénanque bildet zusammen
mit den Klöstern Silvacane (im Duran-
ce-Tal) und Le Thoronet (im Départe-
ment Var) die sogenannten „drei Zis-
terzienserschwestern der Provence“.
Die meisten Gründungen begannen
mit einer Schenkung. Im Fall von
Sénanque vermachte die Familie von
Agoult-Simiane den Mönchen jenes
abgeschiedene Tal, wegen dessen
Enge man die Apsis der 1160 be-
gonnenen Kirche nicht wie üblich
nach Osten ausrichtete, sondern nach
Norden.
Kloster Sénanque
Ü III/D3
Die berühmteste Sehenswürdigkeit
der Gegend ist die Abtei Sénanque
nördlich von Gordes. Die schmale
Straße (D 177) windet sich durch stei-
nige, wilde Garrigue, und mitten in
dieser öden Berglandschaft taucht auf
einmal tief unten im Tal das roma-
nische Zisterzienserkloster auf. Im
Juli ist es am schönsten, dann wellen
sich leuchtende Lavendelfelder vor der
strengen Würde der Steine.
Die Lage des Klosters ist klassisch,
forderte doch Sankt Bernhard in seiner
Ordensregel völlige Abgeschiedenheit
von der Welt, urbar zu machende Er-
de und ein fließendes Gewässer. Das
Flüsschen Sénancole (von lat. sine
aqua = ohne Wasser) gab der Abtei
ihren Namen.
Äußerst schlicht und klar in seinen
Formen, fügt sich das Bauwerk harmo-
nisch in die Landschaft ein, verkörpert
durch seine Schmucklosigkeit und
Strenge die asketische Ordensregel
der Zisterzienser. Für die Wirkung
kaum weniger wichtig ist die Verwen-
dung von schönen Quadersteinen
und ihre handwerklich perfekte Verar-
 
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