Travel Reference
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Okt.) am Fremdenverkehrsamt einfin-
den. Für diejenigen, die auf eigene
Faust die Stadt Cézannes entdecken
wollen, bietet das Fremdenverkehrs-
amt eine umfangreiche Broschüre an
(auch auf Deutsch). Hier seien nur ei-
nige Stationen erwähnt. Ausgehend
von der Rotonde (Nr. 1, siehe Stadt-
plan), führt uns der Weg ins Herz des
Quartier Mazarin: Im Collège Royal-
Bourbon (Rue Cardinale, heute Lycée
Mignet, Nr. 2) erhielt der spätere Ma-
ler eine solide Bildung und absolvierte
sein Abitur 1858 mit der Note „Assez
Bien“, Befriedigend. Dort entwickelte
er sich auch zum Protégé eines jungen
italienischen Einwanderers, Émile Zola,
dessen Bekanntschaft Cézannes Vater
für nicht standesgemäß hielt. Nicht
zum letzten Mal widersetzte sich der
Sohn - zwischen den zukünftigen
Nationalgrößen entstand eine innige
Freundschaft.
Im Musée Granet (Nr. 3), das da-
mals noch eine Malschule beherberg-
te, belegte Cézanne einige Kurse und
erhielt bei einem Wettbewerb den
zweiten Preis. Sein Geburtshaus
(Nr. 4) steht in der Rue de l'Opéra
Nr. 28, ist jedoch - wie auch das Ster-
behaus - innen nicht zu besichtigen.
An der Nummer 55 des Cours Mira-
beau entziffert man mit Mühe ein altes
Ladenschild: „Chapellerie Cézanne du
Cours Mirabeau, gros et détail“. Hier
führte sein Vater von 1825 an ein Hut-
geschäft (Nr. 5).
Über die Rue Clemenceau und die
Rue Bagniers erreicht man die Place
des Chapeliers und einen Brunnen aus
dem 18. Jh., dessen Bronzemedaillon
Cézanne nach einem Bildnis von Re-
noir zeigt (Nr. 6). In der Kirche La Ma-
deleine (Nr. 7) an der Place des Prê-
cheurs erhielt der künftige Künstler am
22. Februar 1839 die Taufe. Von der
Rue Mignet zweigt links die Rue Bou-
legon ab, in dessen Haus Nr. 23 er am
23.10.1906 mit 67 Jahren starb (Nr. 8).
In derselben Straße besaß sein Vater
ab 1848 mit seinem Partner Cabassol
eine Bank. Die nächste Station ist das
Rathaus (Nr. 9), in dem der Maler am
28. April 1886 um genau elf Uhr Hor-
tense Fiquet ehelichte. Gegenüber der
Kathedrale, in der ehemaligen Rechts-
fakultät (Nr. 10) hörte Cézanne auf
Wunsch seines Vaters - und entgegen
den eigenen Neigungen - ein Jahr
lang Jura-Vorlesungen. Die Kathedrale
selbst (Nr. 11) besuchte er besonders
gegen Ende seines Lebens sehr oft, lag
sie doch auf halbem Weg zwischen
seinem Wohnhaus in der Rue Boule-
gon und seinem Atelier am Nordhang
der Stadt.
Oppidum Celto-Ligure d'Entremont
Die Geschichte des Oppidum Entre-
mont, jenes keltischen Vorläufers von
Aix auf einem Kalksteinplateau etwa
3 km nördlich der Stadt, ist von Ver-
gessenheit geprägt. Ganze zwei Jahr-
tausende war es verschwunden, bis im
Jahre 1817 ein junger Seminarist aus
Aix beim Spazierengehen über alte
Steine stolperte. Ein profunderes Inter-
esse erwachte jedoch erst viel später:
Ausgerechnet während der Besetzung
des Plateaus durch die deutsche Luft-
waffe im Zweiten Weltkrieg fand man
eine Zisterne und Teile von Skulptu-
 
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