Travel Reference
In-Depth Information
'(
(.'((
,-.
'((
$">G"
H#"
;"
;"
7<>
2I
, >J$
("
ren. Weil die französische Luftwaffe
die Nachfolge der deutschen antrat,
steht der Komplex in seiner Gesamt-
heit erst seit 1973 Archäologen und
Öffentlichkeit offen.
Seine Geschichte der Vergessenheit
macht Entremont heute jedoch zu ei-
nem seltenen Glücksfall für die Archä-
ologie. Die Hauptstadt des Saluvier-
stammes entstand wohl im 3. Jh.
v. Chr. und wurde im 2. Jh. wegen sei-
ner strategisch günstigen Lage zu ei-
ner mächtigen Bastion ausgebaut. Ihr
war nur eine kurze Lebensdauer be-
schieden: 123 v. Chr. schon legten die
Römer sie in Schutt und Asche und
ließen nie wieder eine Besiedlung zu.
Was bleibt, sind die Grundmauern
einer Eingeborenenstadt in Reinkultur
ohne jegliche Überbauungen in der
Form eines unregelmäßigen Dreiecks
mit zahlreichen Wehrtürmen. Entre-
mont war nicht, wie viele andere kelti-
sche Oppida, nur zu rein strategischen
Zwecken konzipiert, sondern gleich-
zeitig religiöses und wirtschaftliches
Zentrum, in dem man ständig lebte.
Abgesehen von dem griechisch ge-
prägten Marseille ist Entremont die
erste urbane Siedlung in Gallien. Trotz-
dem muss das Leben in dieser Stadt
noch reichlich primitiv gewesen sein:
Die winzigen Häuschen bestanden
aus nur einem Raum, es gab weder
Kanalisation noch Müllabfuhr.
Eine Trennmauer im Inneren der
Stadt war wahrscheinlich gleichzeitig
eine soziale Mauer: Sie trennte die
Oberstadt mit dem Heiligtum, in der
die privilegierte Oberschicht entspre-
chend großzügig wohnte, von der Un-
terstadt, die von Bauern und Hand-
werkern bevölkert war. Man vermutet,
dass eine keltische Oberschicht ein
Volk ligurischer Herkunft beherrschte,
worauf der keltische Name des Königs
der Stadt, Teutomalius, und Funde von
Waffen, Schmuck und Keramik kelti-
Search WWH ::




Custom Search