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entdeckt wurden die mutmaßlichen
Gebeine vor allem der heiligen Maria
Magdalena aber erst im 13. Jh.
Basilika Ste-Madeleine
Sie ist die größte und schönste goti-
sche Kirche der Provence. Mit dem
Bau wurde 1295 begonnen, 16 Jahre,
nachdem man bei Grabungen in der
Krypta Reliquien entdeckt hatte. Sie
werden der heiligen Maria Magdalena
zugeschrieben, die in der Grotte des
Ste-Baume-Massivs gestorben sein
soll, außerdem ihren Begleitern, unter
anderem Maximin. Der Fund löste so-
gleich einen gewaltigen Pilgerstrom
aus, den die bestehende romanische
Kirche nicht aufnehmen konnte.
Gefördert durch König Karl II., Neffe
des heiligen Ludwig, schritten die Ar-
beiten zunächst zügig voran bis zu ei-
ner ersten Weihe 1300, schleppten
sich aber nach dem Tod Karls über
ganze zwei Jahrhunderte hinweg.
1404 waren Chor und östliches Lang-
haus fertig, allerdings nur mit fünf Jo-
chen. Das sechste benötigte allein ein
Jahrhundert, und erst der letzte Bau-
abschnitt zwischen 1513 und 1532
vollendete das westliche Langhaus.
Das mittlere Portal blieb unvollständig,
die Fassade schmucklos.
So fällt die Basilika heute durch ihre
Dimensionen - 72 m Länge und 29 m
Höhe - und durch ihre raue, etwas un-
geschlacht wirkende Fassade auf. Im
Vergleich zum nackten Hauptportal
stechen nur die Nebeneingänge im
Flamboyant-Stil hervor. Von der Seite
zeigt sich eine sehr regelmäßige Sil-
houette, ohne den bei gotischen Kir-
chen sonst üblichen Formenreichtum.
Hier macht sich einerseits die romani-
sche Tradition der Provence bemerk-
bar, andererseits die Einhaltung des
einmal festgelegten Plans während der
überlangen Bauzeit. Die ganze Archi-
tektur ist klar gegliedert und be-
schränkt sich im Wesentlichen auf not-
wendige Grundstrukturen.
Die größte und schönste gotische Kirche
der Provence: die Basilika Ste-Madeleine
 
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