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tische Verehrung, die die Marseillaiser
der Notre-Dame-de-la-Garde entge-
genbringen, der schützenden Gottes-
mutter. Die Bonne Mère wacht auch
in Form einer zehn Meter großen, ver-
goldeten Statue hoch oben auf der
Kathedrale über die Geschicke des
Hafens und der Stadt. Als Schutzpatro-
nin der Gläubigen und Ungläubigen
ist sie hier Symbol nicht einer Konfes-
sion, sondern der rätselhaft unerschüt-
terlichen Zuversicht einer ganzen
Stadt.
haus befreit wurde und unter der Re-
gie des Architekten Charly Bové zu ei-
nem Mittelpunkt mediterraner Stadt-
kultur gedieh.
Von hier aus ist es nicht weit zur Kir-
che St-Victor, die vor allem ihrer früh-
christlichen Unterkirche wegen zu den
sehenswertesten Monumenten der
Stadt zählt.
Über dem Grab eines Märtyrers aus
Marseille entstand St-Victor am Be-
ginn des 5. Jh. als eines der ersten
Klöster Frankreichs und das erste der
Provence. Die frühchristliche Basilika
blieb teilweise in Form einer Krypta er-
halten, als im 12. und 13. Jh. die heute
zu sehende Kirche über den Resten
der alten erbaut wurde. Wenn St-Vic-
tor äußerlich eher einer kleinen Fes-
tung ähnelt, so deshalb, weil die Kirche
im 14. Jh. zu einem Bestandteil der
Hafenbefestigungen ausgebaut wurde.
Die Krypta enthält Särge aus dem
3. bis 5. Jh., dazu ein Atrium, wie es
für frühchristliche Kirchen typisch ist.
Anfang Februar, zu Mariä Lichtmess,
führt eine Prozession zur Schwarzen
Jungfrau. Diese viel beachtete Marseil-
laiser Tradition schließt die Segnung
der ehemaligen Klosterbäckerei Four
des Navett es ein und endet mit einer
Dégustation der Navettes, aromati-
scher Biskuits. Außerdem finden in St-
Victor Konzerte geistlicher Musik statt.
Notre-Dame-de-la-Garde, zu erreichen mit
dem Bus 60 vom Alten Hafen, mit dem Wa-
gen oder zu Fuß (in einer reichlichen halben
Stunde). Geöffnet: tgl. bis etwa 17.30 Uhr, im
Sommer zwei Stunden länger.
Zu Füßen der Notre-Dame-de-la-Gar-
de hat die Hoffnung auf ein erneuer-
tes Marseille Gestalt angenommen.
Wenige Schritte vom alten Hafen ent-
fernt staunt der Besucher zwischen
Quai und Rue Sainte über ein Viertel,
das geradezu italienisches Flair entfal-
tet: Straßencafés, schicke Bars und ori-
ginelle Restaurants - mag die Cane-
bière tot sein, ihre Flaneure gibt es
noch.
Musterbeispiel dieses anderen Mar-
seilles ist der Cours d'Estienne d'Or-
ves, ein großer, heiterer Platz mit Stra-
ßencafés und mehreren vorzüglichen
Restaurants, Sitz einer Zeitung und
des Intellektuellen-Treffs Les Arcenaulx
(Buchhandlung, Teesalon, Restaurant
und anderes mehr). Dessen Leiterin,
der Verlegerin Jeanne Laffitte, ist es
maßgeblich zu verdanken, dass der
Platz von einem mehrstöckigen Park-
Abbaye St-Victor, Place St-Victor, 13007,
Tel. 04.91.54.23.37. Geöffnet tgl. bis etwa
18 Uhr.
Die Canebière
La Canebière - das war einmal ein
Prachtboulevard, auf dem Tag für Tag
 
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