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Rund um
den Etang
de Berre
Überblick
Wenn Frankreichs Süden vielen als ein
einziges großes Ferienparadies er-
scheint, so gibt es zumindest eine
Ausnahme: den Etang de Berre. Dieser
flache See zwischen Arles, Aix und
Marseille, der nahe den Bergen liegt
und beinahe an die Küste grenzt, ist
touristisch ein weißer Fleck. Der See
wurde zum Synonym für ein riesiges
Industriegebiet, scheint, Fluch seiner
zentralen Lage, eingepfercht zwischen
den Traumzielen Côte d'Azur im
Osten und Camargue im Westen.
Marignane, Vitrolles, Fos - diese Orte
stehen für industriellen Aufschwung
auf Kosten von Lebensqualität und
Natur.
So einfach ist es freilich nicht. Man
muss gar nicht einmal den ästhe-
tischen Reiz rauchender Schornsteine
vor untergehender Mittelmeersonne
verspüren. In dieser Provence, die
unsere Träume so perfekt zu erfüllen
scheint, dass sie beinahe zur Insze-
nierung gerät, zeigt der Etang de Berre
die Realität einer südeuropäischen
Industriegesellschaft: Im Spannungs-
feld zwischen Tradition und Fort-
schrittsglauben sucht sie ihren Weg in
die Zukunft. So hat sich vielleicht das
Neue vor das Alte geschoben, aller-
dings ohne es komplett zu zerstören.
Der Verkehrsknotenpunkt zwischen
Marseille und Rhône, in dem heute
die Natur strapaziert wird, hat schon
vor über zwei Jahrtausenden Men-
schen angezogen. Spuren finden wir
manchmal in Sichtweite der Industrie-
wüsten.
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