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auch, die gescheitert ist. Für Reisende
mit kulturgeschichtlicher Neugier nur
dies:
Als nächstes waren die Architekten
dran. Einem von denen muss, während
er sich in seinem klimatisierten Pariser
Büro Strandszenen in Erinnerung rief,
die Inspiration wie ein Blitz getroffen
haben: Liegestuhl! Ein Hotel bauen
wie einen Liegestuhl! Schräg in den
Himmel wachsend, ausgerichtet zur
Sonne. Die Ur-Idee, aus der prompt ei-
ne ganze Stadt schräg in den Himmel
wachsender Hochhäuser entstand. Al-
le Terrassen zur Sonne ausgerichtet.
Alles andere kam bald dazu. Etwa
die roten, am Boden festgeschraubten
Plastiktische in giftgelben Cafés oder
die praktischen Fußgängerbrücken,
die alle 200 Meter die zum Meer wal-
zenden Massen über die zum Meer
rollenden Automassen befördern. Für
die schönsten Wochen des Jahres.
Geschichte
La Grande-Motte ist ein Kind des Zen-
tralismus und der 1970er Jahre. Des
Zentralismus, weil es den Pariser Pla-
nern gefiel, die Erholung des Volkes
geballt zu organisieren und an einem
Ort zu konzentrieren. Man stelle sich
vor, wie die Herren mit dem Bleistift
über ihre Landkarten glitten, immer an
der Küstenlinie entlang, und hängen-
blieben an diesem noch unbesiedelten
Flecken Erde. Strand musste es da ge-
ben, viel Sonne und genug Platz. Ja, so
ist La Grande-Motte wohl geboren
worden.
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