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legte er sich, schwer blutend, schlafen.
Gauguin floh nach Paris, wohl scho-
ckiert über diese Groteske, an der er
keine Schuld trug, da van Gogh schon
seit Längerem an einer Form von Epi-
lepsie litt. Jener wurde unter Schock
stehend und an schwerem Blutverlust
leidend ins Krankenhaus von Arles ein-
geliefert.
Das Gebäude dieses ehemaligen
Krankenhauses aus dem 16. Jh. ist sehr
schön renoviert worden und beher-
bergt seit einigen Jahren den Espace
van Gogh, ein Kulturzentrum mit Aus-
stellungsräumen, einer Mediathek, ei-
nem Annex der Universität Aix-Mar-
seille sowie dem Collège International
des Traducteurs Littéraires, einer Aka-
demie für Übersetzer literarischer Tex-
te. Und das alles Vincent zu Ehren, den
die Stadt selbstverständlich heute ge-
nauso zu schätzen weiß wie alle Welt
- nicht zuletzt finanziell.
Fondation van Gogh. Yolande Clergue,
die Frau des berühmten Fotografen
Lucien Clergue, wandte sich 1988, als
sich die Begegnung zwischen Arles
und dem Malergenie zum hundertsten
Mal jährte, an verschiedene Künstler
mit der Bitte, eines ihrer Werke zur
Hommage an jenen Künstler beizu-
steuern, der wie kaum ein anderer die
Malerei revolutionierte. Der Palais de
Luppé gegenüber der Arena beher-
bergt so seit 1989 eine bedeutende
Sammlung von Werken zeitgenössi-
scher Maler wie Francis Bacon, Fernan-
do Botero, Olivier Debré, César, Jasper
Johns, Antonio Saura usw. Um Missver-
ständnisse zu vermeiden: Auch hier ist
kein einziges Bild Vincent van Goghs
zu sehen.
Fondation van Gogh, 26, Rond-point des
Arènes, Tel. 04.90.49.94.04. Zum Zeitpunkt
unserer Recherche geschlossen, Wieder-
eröffnung 2012.
Place Félix Rey, Tel. 04.90.49. 39.39. Öff-
nungszeiten: Di-Fr 13-18.30 Uhr, Sa 10-12
und 13-17 Uhr. Die Benutzung ist kostenlos.
Der Garten ist täglich zwischen 7.30 und
19.30 Uhr geöffnet.
Das Touristenbüro bietet Führungen
zum Thema „Van Gogh in Arles“ an,
die etwa zwei Stunden dauern. Vom
1. Juli bis zum 25. September, jeweils
Di um 17 Uhr. Treffpunkt am Touris-
tenbüro am Boulevard des Lices, Kos-
ten: 5,50 , ermäßigt 2,50 .
Museen e
Musée Départemental Arles Antique/
Musée Archéologique d'Arles: 1995 wurde
dieses größte Museumsprojekt der Stadt Ar-
les nach zwölf Jahren Bauarbeiten einge-
weiht. Der Grundriss des von dem peruani-
schen Architekten Henri Ciriani gestalteten
Gebäudes mit 12.000 m 2 ist ein Dreieck, die
einzige geometrische Form, welche die Rö-
mer in ihrer Architektur nicht benutzt haben.
Das Äußere des Gebäudes ist beherrscht von
Der Ton Gelb bestimmte vielfach auch
die Farbgebung seiner Bilder und die
Auswahl seiner Motive. Im September
1888 malte van Gogh das berühmte
Bild „Nachts vor dem Café an der
Place du Forum“. Dieses Café la Nuit
oder Café van Gogh ist heute in dem
gleichen strahlend-warmen Gelb wie-
der auferstanden, wie der Künstler es
einst malte.
Zu verspäteten Ehren kam der
Künstler auch durch die Gründung der
 
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