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Nun, im 19. Jh., verfiel Les Baux zu
einem aussterbenden Schäferdorf, das
von den provenzalischen Dichtern mit
einer Melancholie besungen wurde,
die man heute nur mehr schwer ver-
stehen mag. Dabei ist es gerade diese
Faszination verfallener Größe, die eine
Wiederentdeckung durch den Men-
schen der Moderne einleitete. 1945
eröffnete Raymond Thuilier das Ous-
tau de Baumanière, ein heute legendä-
res, fast mythisch verklärtes Restau-
rant, das in ganz Frankreich bekannt
ist. De Gaulle speiste hier, auch die
Queen und viele andere, und mit dem
Restaurant stieg nach und nach auch
Les Baux zur Attraktion auf. 1971 wur-
de eben dieser Raymond Thuilier Bür-
germeister und blieb es, bis er 1992
hoch betagt starb. Selbstredend küm-
merte sich der Hotelier um den Touris-
mus - mit gewaltigem Erfolg.
Und so sehr man den Rummel in
den Sommermonaten als Persiflage
auf die von Dichtern beschworene Er-
habenheit und Stille zu sehen geneigt
ist, so hat Raymond Thuilier doch auch
die vorsichtige Restaurierung der ver-
fallenen Monumente durchgesetzt
oder, ein wichtiges Detail, das Ver-
schwinden von Telefonkabeln und
Fernsehantennen. Es galt ja wirklich,
eine Ruine wieder bewohnbar zu ma-
chen und ihr Zukunft zu geben.
Die Felsenwohnungen von Les Baux
 
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