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Museen ô e
Musée du Petit Palais: Untergebracht in
dem ehemaligen Palast der Bischöfe von
Avignon aus dem 14. Jh., besitzt dieses Mu-
seum eine beeindruckende Gemäldekollek-
tion: Seine Sammlung italienischer Malerei
vom Mittelalter bis zum Beginn der Renais-
sance (u. a. Werke von Botticelli, Giovanni di
Paolo, Carpaccio, Sammlung Gian Pietro
Campana ) ist die reichste dieser Art in Frank-
reich gleich nach der des Louvre. Das wohl
kostbarste Gemälde ist die Sacra Conversa-
zione des Venezianers Vittore Carpaccio. Al-
lerdings macht nicht die Berühmtheit einzel-
ner Gemälde, sondern die relativ lückenlose
Dokumentation der frühen italienischen Ma-
lerei den Wert dieser Sammlung aus.
Darüber hinaus sind auch Gemälde und
Skulpturen aus Avignon selbst zu sehen, be-
sonders beeindruckend das Grabmal des
Kardinals Jean de Lagrange (gestorben 1402).
Die realistische Darstellung des erstarrten,
ausgemergelten Körpers (der Transi ) ist eines
der frühesten Beispiele dieses Themas.
Place du Palais, Tel. 04.90.86.44.58. Geöff-
net Juni-Sept. tgl. außer Di 10-18 Uhr, Okt.-
Mai 10-13 und 14-18 Uhr. Eintritt 6 , er-
mäßigt 3 .
Musée Calvet: Benannt nach seinem Grün-
der, dem Avignoneser Medizinprofessor und
Humanisten Esprit Calvet (1728-1810), und
untergebracht in dem wunderschönen, ele-
ganten Adelspalast Villeneuve-Martignan aus
dem 18. Jh., vereint das Museum sowohl
Reichtümer aus der frühgeschichtlichen (vor
allem außergewöhnliche menschenähnliche
Stelen), ägyptischen, griechischen und römi-
schen Zeit als auch Malerei und Skulpturen
( Auguste Rodin und Camille Claudel ) von der
Renaissance bis zum Anfang des 20. Jh., u. a.
auch Werke des in Avignon geborenen Jo-
seph Vernet (1714-89).
65, Rue Joseph Vernet, Tel. 04.90.86.
33.84, www.musee-calvet-avignon.com. Öff-
nungszeiten und Eintritt wie das Musée du
Petit Palais.
Musée Lapidaire: In der barocken ehemali-
gen Kapelle des Jesuitenkollegs (17. Jh.) be-
finden sich keltische, griechische, gallorömi-
sche und mittelalterliche Skulpturen und Ar-
chitekturfragmente. Bemerkenswerte antike
Zugleich zeigt es sich jedoch auch als
eines der schönsten und vor allem ge-
pflegtesten Viertel, da es in den
1960er und -70er Jahren zum Objekt
einer weitreichenden Stadtsanierung
wurde: Moderne Gebäude stehen Sei-
te an Seite mit bemerkenswert restau-
rierten Hôtels particuliers, vor allem in
der Rue de la Grande Fusterie und der
Rue de la Balance.
Die nahe gelegene Rue Joseph Ver-
net durchzieht das gesamte Viertel
südlich von hier, dem Verlauf der alten
Stadtmauer aus dem 13. Jh. folgend.
Bis zum 17. Jh. war sie wenig bebaut,
sodass viel Platz für die Konstruktion
schöner Stadtpaläste blieb. Heute ist
sie eine der nobelsten Straßen und die
unbestrittene Flaniermeile der Stadt:
Elegant angezogene Avignoneser ver-
treiben sich hier ihre Zeit in schicken
Cafés, noblen Antiquitätenläden, Edel-
boutiquen und teuren Restaurants.
Der prächtigste Palast der Straße,
das Hôtel de Villeneuve-Martignan mit
Ehrenhof und hübschen Gärten
(1742-54), ist Sitz des Kunstmuseums
Calvet und trägt die Handschrift der
berühmten Architekten Jean-Baptiste
und François Franque. Deutlich kon-
trastiert sein französischer Stil mit der
italienisch beeinflussten Bauweise älte-
rer Hôtels der Stadt. Nur wenige
Schritte von hier beherbergt das Hôtel
de Raphélis de Soissans (18. Jh.) das
Naturkundemuseum Requien. An
der Rue Joseph Vernet Ecke Passage
de l'Oratoire kann man schließlich die
prachtvoll gestaltete barocke Fassade
der Chapelle de l'Oratoire (um 1730)
bewundern.
 
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