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kendecke stammt aus dem 14. Jh., und
rekonstruierte Bodenfliesen wie im
Schlafgemach vervollständigen das
Ensemble.
Der Papst musste von hier die Nord-
Sakristei (18) durchqueren, um in die
Große Kapelle (19) zu gelangen. Ihre
Ausmaße (52 Meter lang, 20 Meter
hoch, 15 Meter breit) lassen jedoch
eher den Eindruck einer prachtvollen
Kirche entstehen. Als Sakristei wäh-
rend der päpstlichen Zeremonien
diente die Kardinalsgarderobe (20),
wo heute Figuren der Päpste Cle-
mens VI., Innozenz VI. und Urban V.
ausgestellt sind.
Nach dem Neuen Kämmererzim-
mer (21) und dem Notarzimmer (22)
gelangt man zur Terrasse (23), die
sich ursprünglich über den gesamten
Palast erstreckte. Hier wird man, so-
fern der Mistral nicht weht, länger ver-
weilen, um die Aussicht auf die Rhône
und Villeneuve zu genießen. Von der
Loggia (24) aus fällt der Blick auf das
sogenannte Ablassfenster. Von hier
sprach der Papst all jene von ihren
Sünden los, die teuer dafür bezahlen
konnten, und spendete außerdem den
traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ -
den allerdings kostenlos.
Die Ehrentreppe (25) führt in den
zweischiffigen Großen Audienzsaal
(26) hinunter, wo sich in einem Ge-
wölbe Reste eines Freskos von Matteo
Giovanetti mit Prophetendarstellungen
verstecken (1352).
Anschließen kann man noch einen
Besuch in den Gärten Benedikts XII.
und Urbans V. Es ist geplant, sie ori-
ginalgetreu wiederherzustellen; bis da-
hin muss man sich Gemüse und Früch-
te, Heilkräuter und Zierpflanzen, die
hier einst so reichlich sprossen, aller-
dings dazu denken.
Palais des Papes, Place du Palais, Tel.
04.90.27.50.00, www.palais-des-papes.com.
Öffnungszeiten wie Pont d'Avignon; Eintritt
11 , Kombiticket mit der Brücke 13 (Nov.
bis Mitte März billiger). Ein Audio-Führer ist
im Preis inbegriffen. Die Kassen schließen ei-
ne Stunde vor den angegebenen Zeiten.
Spaziergang
rund um den Papstpalast
Die Place du Palais erweckt in ihrer
Harmonie und Eleganz der Eindruck,
als sei sie das Ergebnis wohlüberlegter
Stadtplanung. Tatsächlich aber war der
Platz zur Zeit der Päpste zugebaut mit
engen Gassen und geduckten Häu-
sern. Seine Existenz verdankt er dem
Sicherheitsbedürfnis des Gegenpaps-
tes Benedikt XIII., der fürchtete, dass
sich mögliche Belagerer in dem Ge-
wirr verstecken könnten. Kurzerhand
ließ er das gesamte Viertel einebnen,
um ein ausgedehntes Glacis, etwa 140
Meter lang und 50 Meter breit, vor sei-
ner Haustür zu errichten.
Die Nordseite nimmt der Petit Pa-
lais ein. Errichtet um 1320, war er
zunächst Residenz der Bischöfe von
Avignon und während des Schismas
Zitadelle. Nach 1480 baute der Bi-
schof Julien de la Rovère und spätere
Papst Julius II. (1503-13) ihn zu einem
wirklichen Palast um. Kaum verändert,
beherbergt er seit 1976 ein bedeuten-
des Museum.
Vom italienischen Barock inspiriert
ist die Fassade des Hôtel des Mon-
naies. 1619 ließ es der Kardinal Bor-
 
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