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Zur Anwendbarkeit der Investitionsrechnungen Die statischen Verfahren berücksichti-
gen nicht den Zeitfaktor der Zahlungsströme; sie rechnen als praktikable Verfahren nur
mit einer Zeitperiode, z.B. dem Kalenderjahr oder der Nutzungsdauer der Anlage, sind
jedoch relativ einfach und deshalb ohne Weiteres anwendbar.
Die dynamischen Verfahren beziehen sich auf mehrere Zeitperioden, bedienen sich fi-
nanzmathematischer Grundlagen, mit deren Hilfe die unterschiedliche Bedeutung der Da-
ten im Zeitablauf berücksichtigt wird. Rechnerisch können die dynamischen Verfahren
genauere Werte als die statischen liefern. Praktisch ist es aber problematisch, küntige Zah-
lungsströme vorauszuberechnen. Je besser zunächst theoretisch getroffene Vorhersagen
wie Zinsentwicklung und Absatz der Produkte auch praktisch eintreffen, desto besser sind
die tatsächlichen ökonomischen Effekte vorhersagbar.
Die statischen Verfahren ermöglichen bereits einen ot ausreichenden Vergleich von An-
lagenvarianten . Zu beachten ist auch, dass die aus wirtschatlicher Sicht im Voraus zu tref-
fende Entscheidung zu einer Anlageninvestition ohnehinteilweise auf Einschätzungen und
somit Unsicherheiten (Risiken) basiert:
Umsatz- und Gewinnprognose?
Quantifizierung und zeitlicher Verlauf der Betriebskosten?
Stabilität des Verarbeitungsgüter- und Produktprogramms?
Anpassbarkeit der Anlage an küntig erforderliche Änderungen?
Derartige, aus technischem Fortschritt, Modetrends, Handelsbeziehungen und Zins-
entwicklung resultierende Unsicherheiten führen dazu, dass die zwar theoretisch weiter
reichenden dynamischen Verfahren praktisch nur so gut sind, wie genau und zuverlässig
die Kapitalströme und deren zeitlicher Verlauf über der Nutzungsdauer eines Vorhabens
vorhergesehen wurden - bei Verarbeitungsanlagen sind 5 bis 10 Jahre Nutzungsdauer und
mehr keine Seltenheit.
Wertschöpfungsprozess, Wertschöpfungskette (Value Chain) Die Herstellung von Pro-
dukten ist ein Wertschöpfungsprozess [10.3] mit dem Ziel der Wertvermehrung. Die Pro-
dukte - die Verarbeitungsanlagen als Produkte des Maschinen- und Anlagenbaus und die
Konsumgüter des Anlagenbetreibers - werden durch Umwandlung von Material, Arbeit
und Energie nach bestimmten Produktionsverfahren erzeugt.
Kosten für Material, Arbeit und Energie werden aus dem Umlaufkapital finanziert. Ein
Teil der Erlöse muss zur Erhaltung der Betriebs- und Konkurrenzfähigkeit reinvestiert wer-
den für Reproduktion und Produktentwicklung.
Nach [10.4] betrug die Umlaufzeit des Kapitals in den 1980er Jahren je nach Industrie-
zweig drei bis 30 Monate. Bezogen auf heute und die hier interessierenden Branchen, deren
Kapitalflüsse immer mehr global geprägt werden, sei folgende Einschätzung erlaubt:
Der Kapitalbedarf eines Produktions-Arbeitsplatzes (Beschaffungswert) in der Indus-
trie liegt heute in der Größenordnung von 25 bis 500 T€, von manueller Tätigkeit an wenig
 
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