Civil Engineering Reference
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tegrierten Bibliothekselemente das interessierende Verhalten der realen Anlagenelemente
widerspiegeln können.
Wesentlich ist, dass die Eignung des Simulationswerkzeuges eine notwendige, jedoch
keine hinreichende Bedingung ist. Erst die ausreichende Branchen- und Prozesskenntnis
des Simulationsausführenden garantiert eine erfolgreiche Planung.
Sind alle diese Aspekte erfüllt, kann die Simulation die Entscheidungsfindung beim Pla-
nungsprozess durch Prozesstransparenz und quantitativ belastbare Werte absichern und
unterstützen.
9.2 Grundlagen der Simulation
9.2.1 Trennung von Ursache und Wirkung
Ziel der Simulation von Verarbeitungsanlagen im Planungsprozess ist es, die Gesamtleis-
tungsfähigkeit des zu betrachtenden Systems aus Maschinenund Verkettungselementen zu
bestimmen. Dafür sind strukturabhängige Kennzahlen für solche Kenngrößen der Anlage
zu ermitteln wie Produktivität (auch: Ausbringung), Verfügbarkeit (auch: Wirkungsgrad),
Liefersicherheit.
Die grundsätzliche Funktion der einzelnen Anlagenelemente ist nicht Untersuchungs-
gegenstand, sondern wird mit einer konkreten Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit als
gegeben angenommen. Damit wird das relevante Betriebsverhalten der Einzelelemente
durch diesen Elementen ursächlich zuzuordnende Parameter (Einstellgeschwindigkeit,
Speicherkapazität,Ausfalldauer,...)vorgegeben(
Eingabewerte ).
Alle in Abhängigkeit der strukturellen Zusammenschaltung resultierenden Parameter
des Betriebsverhaltens (Zeiten von Rückstau und Mangel, Wartezeiten auf verfügbare Be-
diener, Abstand von Packmittelwechsel, ...) werden hingegen erst durch die Simulation
fallbezogen berechnet (
Ergebniswerte ).
Dies soll in Abb. 9.3 an einem einfachen Beispiel B1 mit nur zwei Elementen einer Ver-
arbeitungsanlage visualisiert werden. Dieses Beispiel zeigt, dass die absoluten Werte des
Eigenstörverhaltens der Elemente ( Ursache ) immer gleich bleiben, aber die Verlustanteile
Rückstau- und Mangel ( Wirkung ) sich in der Simulation, wie auch in der Realität je nach
struktureller Einbindung der Elemente unterschiedlich ausprägen.
Der wesentliche Erkenntnisgewinn resultiert demzufolge aus dem Vergleich von Varian-
ten , welche durch unterschiedliche Strukturen und/oder veränderte ursächliche Parameter
des Betriebsverhaltens einzelner Elemente vorgegeben sind. Dabei sollten im Sinne einer
systematischen Experimentplanung und transparenten Auswertung so wenig wie möglich
Veränderungen je Variante gleichzeitig vorgenommen werden.
Dieses Vorgehen, Ursache und Wirkung eindeutig zu trennen, sei noch einmal explizit
am nichttrivialen Beispiel des Ausfallabstandes(in der Simulation häufig als MTBF - Mean
time between failures betrachtet) erläutert.
 
 
 
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