Civil Engineering Reference
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Bei Personen entscheiden die fachlichen Fähigkeiten (Berufsbild, Qualifikation, Flexi-
bilität) und das Leistungsvermögen (Arbeitsmenge pro Zeit) über ihren Einsatz. Personen
sind nach ihren Berufsbildern/Arbeitsmerkmalen für die Kapazitätsplanung sinnvoll zu
gruppieren, z. B. in MTA-Projektanten, Spezialprojektanten, Monteure, Transportarbeiter
usw.
Die technische Eignung von Sachmitteln (Spektrum ihrer Parameter) und ihre Produk-
tivität (Arbeitsmenge pro Zeit) entscheiden über ihren Einsatz. Damit ist die EM-Kapazität
bei Personen aus ihrer Anzahl und Einsatzdauer (ED) als Personenstunden (P⋅h),bei Sach-
mitteln entsprechend ihrer spezifischen Aufgabe (z. B. m 2 Wandfläche, m 3 Förderstrom, kN
Tragkrat) aus ihrer Anzahl, Produktivität und ED bestimmbar. EM können in Wert- oder
Mengeneinheiten beschrieben werden (z. B. in € oder in kg, Stück).
Kapazitätsbedarf und -aufkommen Der Kapazitätsbedarf zur Abwicklung eines Vorha-
bens ist aus den in einer Zeitperiode zu lösenden Aufgaben zu bestimmen (Berechnung,
Schätzung).
Sind Termine und Zeitabläufe vor der Kapazitätsbestimmung geplant (meist gängige
Praxis), sind Kapazitätsbedarfs-Schwankungen über den Zeitabschnitten unvermeid-
bar. Personelle und materielle Engpässe führen bei festliegenden Zeitabläufen dann ot
zu Termin- und Kostendruck , da das Aufkommen der Einsatzmittel des Projektträger-
Unternehmens meist über längere Zeiträume annähernd konstant ist.
Abbildung 7.7 zeigt am Beispiel des Personeneinsatzes für eine ausgewählte Zeitspanne
(7. bis 14. Woche), welche Unter- und Überlastungen sich ergeben können, wenn das Pro-
jektteam einen planmäßigen Personalbestand von 4 Personen hat. Hierbei ist noch nichts
dazu gesagt,um welche Tätigkeiten es sich handelt. Zur praxistauglichenKapazitätsplanung
gehören in jedem Fall die Tätigkeitsmerkmale und die Disponibilität der Personen dazu.
Ein so kleines Team könnte zwei MTA-Fachprojektanten, einen Spezialprojektanten für
Antriebs-, Steuerungs- und EDV-Technik und einen allgemein einsetzbaren Mitarbeiter
haben. Für weitere Spezialgewerke könnte nur die AST für die externe Ausführung erar-
beitet werden.
Kapazitätsausgleich ist bei kleinen Projektierungseinheiten ohne zeitliche Verlagerung
einzelner Aufgaben kaum denkbar. Je größer eine Projektierungseinheit, desto einfacher
sind Personalbedarf und Personalaufkommen von vornherein zeitlich zu planen und weit-
gehend in Übereinstimmung zu bringen.
Kannder Projektträger an mehreren Vorhabengleichzeitig arbeiten, sind Bedarfsspitzen
und Engpässeim Aufkommen durch Multiprojektkoordination teilweise auszugleichen, in-
dem die Planungsphasen der einzelnen Projekte zeitlich versetzt eingeordnet werden. Eine
weitere Möglichkeit zur Vermeidung zu großer Kapazitätsengpässe ist die zeitliche Verlage-
rung von Vorgängen innerhalb eines Vorhabens. Von letzterer Ausgleichsmöglichkeit muss
ein kleinerer Projektträger ohnehin Gebrauch machen, sollen andere Möglichkeiten (z. B.
zeitweiliger Einsatz zusätzlicher Planungskräte) nicht in Betracht kommen.
Da sich Zeit-, Kosten- und Kapazitätsplanung gegenseitig bedingen, liegt ein Optimie-
rungsproblem vor. Es könnte noch die Finanzplanung hinzugezählt werden, wenn diese als
 
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