Biology Reference
In-Depth Information
am University College in London und Vorsitzender des British Committee on the Public
Understanding of Science. Seit Jahren hatten Journalisten immer wieder gern auf ihn
zurückgegriffen, wenn es das Paranormale zu denunzieren galt, er war immer sehr gern
bereit, skeptische Kommentare zu geben. Wir hatten jeder eine halbe Stunde Zeit, unsere
Sicht der Dinge darzulegen. Wolpert sprach zuerst. Er sagte, Forschungen zur Telepath-
ie seien von Hause aus »pathologische Wissenschaft«, doch nachdem er verkündet hatte,
stichhaltiges Beweismaterial sei das A und O, brachte er keines bei. Er beschränkte sich
darauf zu sagen: »Nichts, aber auch gar nichts spricht dafür, dass Gedanken von Mensch
zu Tier, von Tier zu Mensch, von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Tier übertragen
werden können.« Er nahm nur die Hälfte der ihm zustehenden Zeit in Anspruch.
Ich fasste die aus Tausenden wissenschaftlichen Versuchen gewonnenen Anhalt-
spunkte für die Existenz der Telepathie zusammen und zeigte ein Video von neueren Ex-
perimenten. Wolpert saß auf dem Podium vor der Leinwand und blickte geradeaus. Er
klopfte mit einem Bleistift auf den Tisch und seufzte mitunter genervt. Er drehte sich
nicht um, er nahm keine Kenntnis von dem Beweismaterial, das er selbst gefordert hatte.
In der Zeitschrift Nature erschien ein Bericht über diese Diskussion, in dem es hieß:
»Nicht viele im Publikum schienen seine [Wolperts] Argumente überzeugend zu finden …
Viele warfen ihm sogar vor, er ›kenne die Beweislage gar nicht‹ und sei ›unwissenschaft-
lich‹.« [478] Wenn Sie sich selbst ein Bild machen möchten, finden Sie die Diskussion als
Audio-Stream online. [479]
Zweiter Fall: 2005 war ich als Sprecher beim 12. Europäischen Skeptikerkongress
in Brüssel eingeladen. Mit Jan Nienhuys, dem Sekretär des niederländischen Skeptiker-
verbands Stichting Skepsis führte ich ein Streitgespräch über Telepathie. Ich präsen-
tierte Indizien, die für Telepathie sprachen, und gab einen Überblick über meine eigenen
Untersuchungen und die Forschungen anderer. Nienhuys wusste nur zu erwidern, dass
Telepathie aus theoretischen Gründen unmöglich sei und folglich alle Beweismittel
fehlerhaft sein müssen - und je höher die statistische Signifikanz meiner experimentellen
Resultate liege, desto größer müssten die Fehler sein. Ich bat ihn, die Fehler zu ben-
ennen, doch das konnte er nicht. Er gab zu, dass er meine Veröffentlichungen nicht so
richtig gelesen hatte und die Befunde nicht kannte. Richard Hardwick, Wissenschaftler
bei der Europäischen Kommission, gab als unabhängiger Beobachter einen Bericht von
diesem Gespräch, in dem es hieß: »Wie es scheint, hat Dr. Nienhuys seine Hausaufgaben
nicht gemacht. Er hatte keine Daten oder Analysen zur Hand, und seine Attacken ver-
liefen im Sande.« [480]
Dritter Fall: 2006 strahlte der britische Fernsehsender Channel 4 einen zweiteiligen
Generalangriff Richard Dawkins' auf die Religion aus. Titel: The Root of All Evil? Nicht
lange danach wurde mir von derselben Produktionsfirma, IWC Media, mitgeteilt,
Search WWH ::




Custom Search