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Was die Skeptiker sagen
Informierte Skeptiker bestreiten nicht, dass eine Menge an experimentellem Datenma-
terial für die Existenz von Psi-Phänomenen spricht, aber sie wenden ein, dass kein Ex-
periment perfekt und die Beweislage nicht einwandfrei ist: Für so weit abgelegene Be-
hauptungen müssten einfach viel mehr Beweise beigebracht werden als in den anerkan-
nten Wissenschaften. [473] Und so legen sie denn die Latte der Wissenschaftlichkeit gern
so hoch, wie es ihnen gerade einfällt. Es gebe noch nicht genügend Beweise, sagen sie,
und für manche Skeptiker wird das wohl nie der Fall sein. [474]
Verfechter des Glaubens an den illusorischen Charakter von Psi-Phänomenen sind vor
allem die Gesellschaften, zu denen sich die Skeptiker zusammenschließen. Hier geht es
darum, alle Indizien, die gegen den skeptischen Glauben sprechen könnten, zu entlarven
oder zu widerlegen. Am besten etabliert ist das 1976 gegründete CSI oder Committee
for Skeptical Inquiry (vormals Committee for the Scientific Investigation of Claims of the
Paranormal, CSICOP ). Das Organ des CSI , The Skeptikal Inquirer , erscheint in einer Au-
flage von 50000 Exemplaren. Die Mitglieder skeptischer Organisationen sehen sich gern
als einsame Kämpfer für Wissenschaft und Vernunft, gegen die Kräfte des Aberglaubens
und der Leichtgläubigkeit, und sie verstehen ihre Entlarvungsbemühungen als Feldzüge
gegen die heimtückischen Kräfte des Irrationalen. Ihre Gegner allerdings sehen sie eher
als so etwas wie eine selbsternannte Bürgerwehr. [475]
Diese gut organisierten und finanzierten Kampagnen der Skeptiker sind nicht nur von
intellektueller Bedeutung, sondern haben auch ihre politischen und wirtschaftlichen Fol-
gen. Sie halten das Tabu gegen alles »Paranormale« am Leben und sorgen auf diese
Weise dafür, dass die meisten Universitäten dieses kontroverse Gebiet ganz und gar
meiden, mag das öffentliche Interesse daran noch so groß sein. Sie gehen vor allem
gegen Berichte von paranormalen Phänomenen in seriösen Medien vor. Wenn irgend-
wo etwas erscheint, was für das Vorhandensein paranormaler Phänomene zu sprechen
scheint, attackieren sie entweder die Journalisten oder die Publikation, oder sie be-
harren darauf, dass ein Skeptiker Gelegenheit erhält, die Unwissenschaftlichkeit des
vorgelegten Materials zu beweisen. [476]
Ich habe viele Begegnungen mit Skeptikern gehabt und darüber an anderer Stelle de-
tailliert berichtet. [477] In den meisten Fällen kannten sie die Daten nicht und wollten auch
nichts davon wissen. Ich werde Ihnen drei Beispiele schildern.
2004 nahm ich zusammen mit Lewis Wolpert an einer Diskussion über Telepathie
bei der Royal Society of Arts in London teil. Wolpert war früher Professor für Biologie
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