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Morphische Resonanz
Meine eigene Hypothese besagt, dass die Bildung von Gewohnheiten auf etwas beruht,
was ich »morphische Resonanz« nenne. [197] Ein Aktivitätsmuster steht über Raum und
Zeit hinweg in Resonanz mit späteren Mustern einer ähnlichen Art. Diese Hypothese gilt
für alle selbstorganisierenden Systeme, zum Beispiel Atome, Moleküle, Kristalle, Zellen,
Pflanzen, Tiere und Tiergesellschaften. Sie alle schöpfen aus einem kollektiven Gedächt-
nis und tragen zu ihm bei.
Ein wachsendes Kupfersulfatkristall beispielsweise steht in Resonanz mit allen früher-
en Kristallen dieser Art, es folgt derselben Kristallisationsgewohnheit und besitzt dies-
elbe Gitterstruktur. Ein Eichenschössling folgt der Wachstums- und Entwicklungsge-
wohnheit früherer Eichen. Wenn eine Radnetzspinne ihr Netz anlegt, hält sie sich an die
von unzähligen Vorfahren ausgebildete Gewohnheit und steht über Raum und Zeit hin-
weg in direkter Resonanzbeziehung zu ihnen. Je mehr Menschen etwas Neues wie das
Snowboardfahren lernen, desto leichter lernen es weitere Neulinge, und dazu verhilft
ihnen die morphische Resonanz mit Leuten, die es bereits können.
Hier eine kurze Zusammenfassung dessen, was die Hypothese der morphischen Res-
onanz besagt:
Selbstorganisierende Systeme - Moleküle, Zellen, Gewebe, Organe, Organismen,
Gesellschaften, Bewusstsein - bestehen aus geschachtelten Hierarchien oder
Holarchien von Holons oder morphischen Einheiten (vgl. Abbildung 1). Auf jeder
Ebene ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile, und auch diese Teile sind
wieder Ganzheiten, die aus Teilen bestehen.
Die Ganzheit jeder Ebene wird von einem organisierenden oder morphischen Feld
gewahrt. Dieses Feld ist in dem von ihm organisierten System und umgibt es
zugleich. Es ist ein schwingendes Aktivitätsmuster, das in Wechselwirkung mit den
elektromagnetischen und Quantenfeldern des Systems steht. »Morphisches Feld«
ist ein übergeordneter Begriff für
1. Morphogenetische Felder, nach denen sich die Entwicklung von Pflanzen und
Tieren gestaltet.
2. Verhaltens- und Wahrnehmungsfelder für die Bewegungen, fixierten Ak-
tionsmuster und Instinkte der Tiere.
3. Sozialfelder,
die
das
Verhalten
sozialer
Gruppierungen
„verlinken“
und
koordinieren.
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