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In diesem Zusammenhang sollen lediglich die wesentlichen Grundgedanken des so-
genannten Reynolds Stress Modells (RSM) aufgezeigt werden. Als RSM-Modelle werden
solche bezeichnet, die nicht annehmen, dass die turbulente Schubspannung proportional
zur Dehnungsrate ist. Für eine zweidimensionale, inkompressible Strömung bedeutet dies:
∂
u
∂y
+
∂
v
∂x
−
ρ
u
v
=
µ
t
,
(5.74)
µ
t
ist darin die turbulente Viskosität, gegeben durch µ
t
~
k
2
/ε. Die am meisten bekannten
Reynolds Stress Modelle sind die von (Hanjalic und Launder
1972
), (Launder et al.
1975
)
und (Donaldson
1972
). RSM Modelle erfordern zumindest die Lösung dreier zusätzlicher
partieller Differentialgleichungen (PDE) im Vergleich zum
k
-ε-Modell. Darüber hinaus
benötigen auch RSM-Modelle immer noch Näherungen und Annahmen, für die es gegen-
wärtig noch keine experimentelle geschlossene Bestätigung gibt. Eine Vereinfachung der
RSM Modellierung, die als algebraisches Spannungs- oder Flussmodell ASM bekannt ist,
ist im Detail bei (Rodi
1981
) beschrieben. Im ASM Modell wird angenommen, dass der
Transport der Reynoldsschen Spannungen proportional zum Transport der kinetischen
Energie ist. Bei Grenzschichtströmungen ohne Auftriebseffekte resultiert aus dem ASM-
Ansatz folgende Beziehung für die turbulente Schubspannung:
C
µ
k
2
ε
∂
u
∂y
.
u
v
=
(5.75)
Dies ist identisch mit dem Ergebnis des
k
-ε Modells. Aber im ASM ist
C
µ
eine Funktion
des Verhältnisses von Turbulenzproduktion zur Dissipation der turbulenten kinetischen
Energie und damit keine Konstante mehr.
Turbulente Grenzschichtgleichungen
Viele technische Strömungen haben Grenzschicht-
charakter. Die laminaren Grenzschichtgleichungen können nicht auf den turbulenten
Fall übertragen werden, da die Schwankungsgeschwindigkeiten
v
k
'
schnell in Raum und
Zeit sind und somit deren Ableitungen nicht gegenüber den anderen Termen vernach-
lässigt werden können, obwohl deren absoluter Wert eine Größenordnung kleiner ist als
die der Mittelwerte. Deshalb müssen die Grenzschichtgleichungen direkt innerhalb der
Reynolds-Gleichungen und der Transportgleichungen abgeleitet werden. Das Verfahren
entspricht aber dem im laminaren Fall; Details sind in den Büchern von (Burmeister
1993
)
oder (Anderson et al.
1984
) zu finden. In zweidimensionalen Fall lauten die turbulenten
Grenzschichtgleichungen:
∂
u
∂x
+
∂
v
∂y
u
∂
u
∂x
+
v
∂
u
∂y
= −
dp
δ
dx
+
∂
∂y
µ
∂
u
∂y
=
0,
ρ
−
ρ
u
v
.
(5.76)
Darin ist
p
δ
der Druck am Rand der Grenzschicht zur Kernströmung hin.
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