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den, sind vorwiegend dem Volk der
Chorotega zuzuschreiben, das aus
dem mesoamerikanischen Kulturraum
von Norden zuwanderte und ein ver-
hältnismäßig hohes Kulturniveau er-
reichte.
Die Huetares im zentralen und kari-
bischen Raum zeichneten sich vor al-
lem durch ihre hohe Steinmetzkunst
aus: dekorative Grabplatten und kunst-
voll gearbeitete Kult-Metates aus vul-
kanischem Gestein, deren Form auf
die traditionellen Mais-Reibsteine zu-
rückgeht und die wohl als Opferaltar
oder Häuptlingsthron dienten.
Bis heute ungeklärt ist das Geheim-
nis der mysteriösen Steinkugeln, die
man im Süden des Landes gefunden
hat und die man dem Volk der Brun-
cas zuschreibt: Die fast exakt runden
Kugeln aus Granit, die einen Durch-
messer bis zu 2,40 m erreichen, fand
man auch auf der Isla del Caño, wo
dieses Gestein gar nicht vorkommt
(vgl. Exkurs „Das Geheimnis der Stein-
kugeln“).
An einer Nachbildung eines Grab-
fundes sieht man, dass neben Keramik
(als Speisebehälter) auch Edelsteine
und Schmuck gefunden wurden, die
den Verstorbenen auf dem Weg ins
Jenseits begleiten sollten.
Interessant sind auch die Modelle
der verschiedenen Hausbauformen.
Wände und Dächer der zum Teil riesi-
gen Gemeinschaftshäuser (bei den
Bruncas lebten bis zu 100 Personen
unter einem Dach!) waren meist aus
Holz, nur die Fundamente waren aus
Stein. Dies ist der Grund, dass heute
nur sehr wenig von den präkolum-
bischen Siedlungen Costa Ricas erhal-
ten ist.
In einer weiteren Vitrine sind Tiere
dargestellt, die für diese Völker eine
starke Symbolik hatten, sowie deren
Pendants aus Keramik ( z.B. Königsgei-
er, Kröte, Jaguar, Krokodil).
Goldsaal: In zwei kleinen Räumen
sind zahlreiche Goldarbeiten der
Bruncas zu sehen, die aus dem nördli-
chen Andenraum zugewandert waren,
wo auch andere Chibcha-Völker eine
hohe Stufe der Goldverarbeitung er-
reichten. Wurde das Gold zunächst
nur gehämmert und getrieben, konnte
man mit der Technik der „verlorenen
Form“ auch kompliziertere Formen
herstellen. Mit einer Kupfer-Gold-Le-
gierung gelang es, den Schmelzpunkt
unter 1000 °C zu senken. Ein immer
wiederkehrendes Motiv sind neben
dem Frosch (Fruchtbarkeit) und dem
Krokodil (Erdgottheit) die veraguas ,
wahrscheinlich symbolhafte Darstel-
lungen des Königsgeiers, der als Ver-
mittler zur Über-Welt galt. In einer
weiteren Vitrine sind Goldarbeiten aus
Südamerika ausgestellt, die man in
Costa Rica fand - ein Beweis für den
regen Handel mit anderen Völkern.
Sala Colonial: Ein spartanisch einge-
richteter Wohnraum des kolonialen
Costa Rica zeigt deutlich, dass das
Land unter den Spaniern bis zum Kaf-
feeanbau ein Dasein „am Rande der
Geschichte“ gefristet hat.
Historische Abteilung: Anhand zahl-
reicher Dokumente, Fotos und ande-
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