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vinz Costa Rica fest. Sie reichte im Sü-
den bis zur Laguna de Chiriquí ins
heutige Panama hinein, schloss aber
den Norden der heutigen Provinz
Guanacaste und die Halbinsel Nicoya
noch nicht ein.
Spanier, wodurch sich ihre Zahl noch
mehr verringerte. Bereits während der
ersten 100 Jahre spanischer Herr-
schaft schrumpfte ihre Zahl bis auf die
Hälfte zusammen.
Die Entwicklung der Provinz Costa
Rica ging sehr schleppend voran, da
im Gegensatz zu Mexiko und Bolivien
keine nennenswerten Bodenschätze
ausgebeutet werden konnten und die
Verwaltungshauptstadt Santiago de
los Caballeros (das heutige Antigua
Guatemala) zu weit entfernt war. So
waren die Städte, die im 18. Jh. ge-
gründet wurden (Heredia 1706, San
José 1737, Alajuela 1782), zunächst
nur kleine Dörfer mit einer Kirche im
Zentrum.
Zum Ende des 18. Jahrhunderts war
erst ein sehr kleiner Teil des Landes
landwirtschaftlich nutzbar gemacht
worden, die Fläche warf wenig Früchte
ab, die Anbaumethoden waren primi-
tiv und die Bevölkerung entsprechend
arm. Für Spanien war das arme Costa
Rica daher uninteressant und entwi-
ckelte sich zu einer Randprovinz der
Audiencia Guatemala.
Das einzige Exportprodukt (neben
dem Handel mit Sklaven) wurde in der
Karibikregion angebaut: Das Klima
dort ist ideal für Kakao, und mit den
Sklaven standen kostenlose Arbeits-
kräfte zur Verfügung. Nachdem der
Handel mit Kakao aber Mitte des
18. Jh. in eine Krise geriet, begann
man, Tabak anzubauen, und da die
Nachfrage hierfür stieg, konnte man
einen bescheidenen wirtschaftlichen
Aufschwung verbuchen. In dem 1737
mit dem Bau einer Pfarrkirche gegrün-
Die Herrschaft
der Spanier (17./18. Jh.)
Vom zentralen Hochland aus erfolg-
te im 17. Jahrhundert nach und nach
die Besiedlung der gesamten Hoch-
ebene. Die Spanier hatten Getreide,
Rinder, Schweine, Pferde, Esel und
Hühner aus Europa mitgebracht. Die
Küstengebiete hingegen wurden im-
mer wieder von Freibeutern angegrif-
fen, was eine Besiedlung verhinderte.
Wie in allen Provinzen des spani-
schen Kolonialreiches etablierte sich
auch in Costa Rica das System der En-
comienda, welches den Konquistado-
res und Siedlern aus Spanien Länderei-
en zur Verwaltung übergab und sie
berechtigte, die dort lebende indiani-
sche Bevölkerung zu Arbeitsdiensten
und Tributzahlungen zu verpflichten.
Dafür sollten diese von den spani-
schen Herren im katholischen Glau-
ben unterrichtet werden, was aber vor
allem als Vorwand diente, um die Aus-
beutung zu rechtfertigen. Die bereits
zu Beginn der spanischen Eroberung
zahlenmäßig schwache indianische
Bevölkerung wurde von den Erobe-
rern für den Getreideanbau und die
Viehwirtschaft versklavt.
In vielen blutigen Aufständen leiste-
ten die Indios im 16., 17. und 18. Jahr-
hundert erbitterten Widerstand ge-
gen die grausame Kolonisation der
 
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