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dient zur Herstellung von Seife. Der
Baum hatte eine große mythologische
Bedeutung bei den Indianerkulturen
Mittelamerikas. Noch heute findet er
sich im Staatswappen von Nicaragua
und ist Nationalbaum von Guatemala.
Balsabaum (balsa): Die Heimat des
auch Hasenpfotenbaum genannten
Baumes sind die Bergwälder der Küste
und die Regenwälder Südamerikas.
Obwohl er sich mit nährstoffarmen Bö-
den begnügt, wächst der Balsabaum
schnell und wird bis 30 m hoch. Er hat
eine helle Rinde, große weiße Blüten
und ein weiches, leichtes Holz (leichter
als Kork), das noch heute für Boote
und besonders im Modellbau und
Kunsthandwerk Verwendung findet.
Cecropia oder Kanonenbaum (gua-
rumo): Das Holz dieser schnellwach-
senden Bäume, die mit 75 Arten aus-
schließlich im tropischen Amerika vor-
kommen, ist sehr leicht, und die Stäm-
me sind innen hohl. Die gefiederten
Blätter erinnern ein wenig an die der
Kastanie. Die Früchte bilden die
Nahrung für Fledermäuse und Vögel,
außerdem ernähren sich zahlreiche
Pflanzenfresser vom Blattwerk. Eine
bemerkenswerte Symbiose besteht
mit der Azteken-Ameise (der Baum
ist daher auch als Ameisenbaum be-
kannt): Die Ameisen leben in den hoh-
len Ästen des Baumes, der an den
Blättern eine Art Nektar und an den
Blattstielen eine eiweiß- und stärkehal-
tige Substanz absondert, die den
Ameisen als Nahrung dient. Als Ge-
genleistung halten diese ihre Wirts-
pflanze von Kletterpflanzen und Epi-
phyten frei.
Kautschukbaum (hule): Ursprüng-
lich in den Regenwäldern der Amazo-
nas-Region beheimatet, wird der 20
bis 30 m hohe laubabwerfende Baum
heute in den Tropen der ganzen Welt
angebaut. Hinter der glatten, hellgrau-
en Rinde führen die Zellen einen weiß-
lichen Milchsaft (Latex), der schon vor
Kolumbus von den Indianern zur Her-
stellung von Hartgummibällen genutzt
wurde. Ein wahrer Kautschukboom
entbrannte im 18. und 19. Jahrhun-
dert. Die Entwicklung von syntheti-
schem Gummi führte vorübergehend
zu einem Einbruch, inzwischen ist die
Nachfrage nach Naturgummi wieder
steigend. Obwohl man erst Ende des
19. Jahrhunderts mit dem Anbau in
Asien begann, entfällt heute über 90 %
der Weltproduktion auf Sri Lanka und
Südostasien.
Kakaobaum (cacao): Der Lieferant
des Kakaopulvers ist im Unterholz der
tropischen Regenwälder Mittel- und
Südamerikas zu Hause. Der immer-
grüne Baum, der wildwachsend bis zu
15 m erreicht, bevorzugt schattige
Standorte und ein immerfeuchtes Kli-
ma. Er hat bis 30 cm lange, lanzettför-
mige Blätter, die Früchte werden bis
25 cm groß, sie sind zunächst grün
und in reifem Zustand rotbraun oder
gelb. Innerhalb der harten Schale be-
finden sich, von weißem Fruchtmus
umschlossen, etwa 30 bis 50 Samen
(Kakaobohnen), die fermentiert, gerös-
tet und gemahlen das Kakaopulver er-
geben. Ein wichtiges Nebenprodukt ist
hierbei die Kakaobutter, die zur Scho-
koladenherstellung, aber auch für
pharmazeutische Produkte und Kos-
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