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bis dahin möglicherweise erledigt, was man erledigen wollte.
Wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie zugeben, daß dies
überzeugende Argumente dafür sind, sich genau so zu verhalten,
wie es die meisten Israelis tun.
Natürlich gibt es auch in dieser Hinsicht Ausnahmen, nämlich
vornehm- zurückhaltende Israelis, die Vorschriften beachten und
sich an Regeln halten, doch den Alltag dominiert jene Spezies,
die das Leben als Nahkampf versteht - vorzugsweise, wenn sie
sich hinter dem Lenkrad eines Autos befindet. Dann paart sich
die Gedankenlosigkeit mit Rücksichtslosigkeit - und diese
Mischung ist gefährlich. Leider oft genug lebensgefährlich.
Es ist kein Zufall, daß auf Israels Straßen zwischen 1948 und
1995 mehr Menschen umgekommen sind als in den Kriege n, die
Israel im gleichen Zeitraum geführt hat. Und das, obwohl die
Höchstgeschwindigkeit 90 Stundenkilometer beträgt, lediglich
auf wenigen Autobahnabschnitten sind 100 Stundenkilometer
erlaubt. Offensichtlich hat die Fähigkeit, einen Panzer über
Minenfelder zu steuern, mit der Kunst, einen Personenwagen
von Tel Aviv nach Jerusalem oder Haifa zu fahren, nichts
gemein, beziehungsweise vermögen Israelis zwischen diesen
beiden Fortbewegungsarten keinen Unterschied zu erkennen.
Vielleicht ist das Grundproblem anatomischer Art: Eigentlich
hat kein Israeli genügend Arme zum Autofahren. Jedenfalls
dann nicht, wenn er das tut, was die meisten Israelis beim
Autofahren tun. Der linke Arm hängt, sobald das Wetter es
erlaubt, aus dem Fenster, und zwar so weit, daß der Ellbogen
nur Millimeter davon entfernt ist, auf dem Asphalt zu schleifen.
Mit der rechten Hand wird heftig gestikuliert, wie anders könnte
er sich mit dem Beifahrer verständigen. Mit der - und jetzt wird
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