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bis zu Beginn der Feiertage längst gebacken und verkauft.
In Ihrem Hotel werden Sie extra für diese Zeit neues Geschirr
und Besteck bekommen, denn zu den Vorschriften gehört auch,
daß Geschirr und Besteck zu Pessach koscher sein müssen. Das
heißt, es darf kein Messer und kein Teller verwendet werden,
die im Laufe des Jahres mit Gesäuertem in Berührung
gekommen sind. Zwar können das alte Geschirr und Besteck
durch Auswaschen in kochendem Wasser und Ausglühen
koscher ge macht werden, doch das ist so kompliziert, daß viele
Hotels eine eigenes »Pessachgeschirr und -besteck« haben.
Das Pessachfest beginnt mit dem Sederabend, an dem im
ganzen Land die Familien versammelt sind. An diesem Abend
wird die Geschichte vom Auszug der Juden aus Ägypten
gelesen, weil das Pessachfest, wie gesagt, daran erinnert. Ein
solcher Sederabend ist ein Erlebnis für sich, zeigt er doch, wie
wenig zeremoniell und steif Israelis selbst bei feierlichen
Gelegenheiten sind. Überall - wir hatten das Vergnügen, mehr
als einmal bei einem Sederabend dabeizusein - geht es fröhlich,
laut und leicht chaotisch zu. Keine Spur von Seder, das heißt
»Ordnung«. Die Ordnung bezieht sich nur auf den rituellen
Ablauf, das Vorlesen der Geschichte vom Auszug aus Ägypten,
das Essen der Matzen, das Trinken des Weines. Ansonsten wird
durcheinandergeredet, auch wenn derjenige, der den Sederabend
leitet, gerade etwas vorliest, die Kinder sausen um den festlich
gedeckten Tisch, und der älteste Sohn fragt, wann es endlich
etwas zu essen gibt. Der Höhepunkt ist gekommen, wenn eine
Tochter die Geschichte in zungenbrecherischer Geschwindigkeit
zu Ende liest - soviel Ordnung muß sein - und die zu diesem
Abend gehörende Jagd auf ein verstecktes Stück Matze beginnt.
Wie auf Kommando kriechen die Kinder über und unter den
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