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Tisch, denn der glückliche Finder bekommt ein Geschenk.
Das Essen beginnt im Regelfall mit einer klaren Suppe, in die
man die Matzen tauchen kann, anschließend gibt es Fisch. Ja,
den berühmt-berüchtigten Gefillten Fisch, nämlich durch den
Fleischwolf gedrehten Karpfen. Das Gericht schmeckt so, wie es
klingt, egal, ob der Gefillte Fisch warm oder kalt serviert wird.
Aber das darf man als Gast nicht laut sagen, weil diese Speise in
einem jüdischen Haushalt etwas Besonderes ist.
Ich werde nicht vergessen, wie wir zum ersten Mal Gefillten
Fisch gegessen haben. Als wir noch überlegten, was diese graue
Masse wohl sein könnte und uns fragend- zweifelnd anschauten,
ertönte über den Tisch von mehreren Seiten: »Debbie, das ist der
beste Gefillte Fisch, den du jemals gekocht hast.« Da blieben
wir lieber stumm, fragen mußte man jetzt nichts mehr, und aßen
sehr langsam den gräulichen Brei.
Auf den Fisch folgt Fleisch, dazu reichlich Gemüse und ein
Nachtisch. Der Kuchen ist an diesem Abend garantiert ohne
Mehl gebacken, schließlich feiert man das Pessachfest. Wenn
Sie danach drei Tage lang satt sind, hat der Sederabend seinen
Zweck erfüllt.
Und nun der von Ihnen sicher schon erwartete Hinweis auf
die Ausnahme: Logisch, auch an Pessach gibt es Brot. Bei den
arabischen Bäckern in Israel. Wo sonst? Seit Tiefkühltruhen
oder -schränke in allen Haushalten stehen, läßt sich das Problem
elegant lösen. Wer auf richtiges Brot nicht verzichten will, friert
ein, was er braucht.
Übrigens erinnert noch ein zweites Fest an den Auszug aus
Ägypten: das Laubhüttenfest. Sie merken es spätestens dann,
wenn Sie an einem kühlen Herbstabend zu Ihrem leichten
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